Konsolidierung

Telekom: Kaufgelegenheiten in Europa

Konzern schraubt Investitionen in Schwellen-Ländern zurück
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom verzichtet vorerst auf eine Expansion in wachstumsstarke Schwellenländer. "Wir wollen uns zunächst in Märkten verstärken, in denen wir bereits präsent sind", sagte Konzernchef René Obermann dem Düsseldorfer Handelsblatt. "An zweiter Stelle denken wir an benachbarte Märkte, weil auch dies Größenvorteile bietet."

In Ländern mit schwach ausgeprägter Telekom-Infrastruktur will Obermann dagegen in den kommenden Jahren nicht investieren. "Wir haben nicht die Kapazitäten, alles parallel zu machen. Dabei würden wir uns verzetteln", sagte er. Bei seinem gestrigen Vortrag auf der Euroforum-Konferenz Telekommarkt Europa klang die Aussage Obermanns bezüglich Investionen im Ausland jedoch anders.

Damit dämpft der Telekom-Chef dem Blatt zufolge Hoffnungen auf einen neuen Wachstumspfad für den Bonner Konzern. Anfang März hatte Obermann bei der Präsentation seiner neuen Strategie angekündigt, im Mobilfunk auch außerhalb der OECD-Länder wachsen zu wollen. Experten hatten dies als Hinweis gedeutet, dass die Telekom sich ähnlich wie die ausländischen Wettbewerber Vodafone und France Télécom in den wachstumsstarken Schwellenländern engagieren will.

Kaufgelegenheiten sieht Obermann dagegen in Europa. "Der Markt in Europa muss sich konsolidieren. Hier gibt es mehr als 90 Netzbetreiber und knapp 300 Serviceanbieter. Ohne eine Konsolidierung werden gerade kleine Anbieter nur schwer überleben können", sagte der Telekom-Chef.

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