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Internethändler bietet iPhone bereits in Deutschland an

Entsperrte Geräte ab 749 Euro
Von Marie-Anne Winter mit Material von AFP

Eine Internetfirma bietet das Musik-Handy iPhone bereits jetzt in Deutschland und mehreren europäischen Staaten an, ohne dass Kunden die vom Hersteller Apple vereinbarten Exklusivverträge eingehen müssen. Das Unternehmen Phone&Phone zeigte heute auf seiner deutschen Website [Link entfernt] das Gerät ohne Vertrag für 749 Euro als "sofort lieferbar". Es sei nicht blockiert, nehme "jede SIM-Karte an und kann mit Verträgen von allen Anbietern laufen". Allerdings gibt das Unternehmen eine "stark limitierte Stückzahl" an, so dass davon auszugehen ist, dass nur wenige Interessenten ein Gerät erhalten werden.

Apple iPhone 8GB

Überhaupt macht die Seite einen recht eigenartigen Eindruck, so werden die AGB mit "Allgemeinen Verkaufsbedingungen" bezeichnet und ein Impressum sucht man vergeblich. Legt man das iPhone in den Warenkorb wird man darauf aufmerksam gemacht, dass Phone&Phone keine Verantwortung übernimmt und nicht für eventuell auftretende Fehler nach einem Update, Downloads von Anwendungen oder "schlecht ausgeführten Manipulationen" - was immer damit gemeint sein mag - haftet. In einem weiteren Punkt weist der Anbieter noch einmal darauf hin, dass ein Update das Handy blockieren oder unbrauchbar machen kann.

Der iPhone-Hersteller Apple hatte mit einem Firmware-Update auf Hacker-Tools reagiert, mit denen sich das Musikhandy entsperren und mit anderen SIM-Karten als denen der jeweils exklusiven Händler nutzen lässt. Das Update 1.1.1 für das iPhone soll aber auch Funktionsverbesserungen bringen und einige Sicherheitslücken schließen.

Beim Mobilfunkanbieter T-Mobile, der mit Apple einen Exklusivvertrag über den Verkauf des Telefons abgeschlossen hat, kommt das Handy erst in zwei Wochen in den Verkauf. Hier wird das Handy zum 399 Euro zusätzlich zum Vertrag kosten, der voraussichtlich noch einmal mit 50 bis 90 Euro monatlich zu Buche schlägt.

Orange behält sich juristische Schritte vor

In Frankreich verkauft dasselbe Unternehmen das Gerät bereits mit Mobilfunkverträgen der kleineren Anbieter Bouygues Télécom und Virgine mobile. Es kostet dabei mit Vertragslaufzeiten von einem Jahr 379 beziehungsweise 419 Euro. Eigentlich hat in Frankreich die France-Télécom-Tochter Orange einen Exklusivvertrag mit Apple. Bei Orange kommt das Gerät erst am 29. November in die Läden. "Solche Praktiken widersprechen der von Apple eingeräumten Exklusivität", erklärte Orange. Das Unternehmen behalten sich "das Recht vor, alle juristischen Schritte einzuleiten, um seine Exklusivität zu wahren."

Phone&Phone-Chef Warren Barthes sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe die Geräte bei seinen üblichen Zwischenhändlern gekauft. Derzeit habe er "einige hundert" Telefone, erwarte aber bald deutlich höhere Stückzahlen. In Frankreich hatte vor einigen Tagen schon eine Filiale der Supermarktkette Leclerc freigeschaltete iPhones ohne Vertrag für 999 Euro verkauft. In den Vereinigten Staaten sind laut Apple inzwischen rund 250 000 entsperrte Geräte im Umlauf.

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