Navigation

Navigation per Handy: Nokia gibt die Richtung vor

Andere Handy-Hersteller haben dagegen den Trend verschlafen
Von Marc Thorwartl

Überraschend kommt Nokias Coup nicht, hatten sich die Skandinavier im vergangenen Jahr doch den Softwarespezialisten gate5 einverleibt und mit dem Rohdatenlieferanten Navteq angebändelt. Seitdem treiben die Finnen die Handy-Navigation unter Hochdruck voran. Michael Halbherr, Vice President Context Based Services, Services & Software bei Nokia und Gründer von gate5, äußerte sich in einem Gespräch gegenüber teltarif.de auf dem Mobile World Congress zu Nokias zukünftiger Navigationsstrategie und nannte dabei die klar gegliederten sechs Eckpfeiler, auf die sich Nokias Navigations-Philosophie stützt.

Die sechs Eckpfeiler der Navigations-Philosophie von Nokia

  • "Drive": Hierbei geht es um die klassische Navigation von einem Startpunkt zu einem Ziel. Fokus der Navigation liegt hierbei auf dem nächsten Manöver - beispielsweise ein Sprachhinweis, der zum Abbiegen auffordert - oder auf unterstützenden Diensten wie Verkehrsinformationen oder POI (Points of Interest) entlang der Fahrtroute.
  • "Walk": Hier steht der Fußgänger im Mittelpunkt, der Fokus liegt auf dem Überblick - sprich, "wo muss ich hin?". Im Gegensatz zur Autonavigation geht es hier nicht darum, "in 200m links abzubiegen". Vielmehr stehen hier zusätzliche Karteninformationen mit 3D-Landmarks und Häuserumrissen sowie vor allem für Fußgänger relevante POIs wie die genaue Lage von U-Bahn-Eingängen, Fußgängerpassagen oder Wege durch Parks im Vordergrund. Ein weiteres Kernthema hier ist die In-House Ortung.
  • "Discover": Dieser Punkt steht klar für Inhalt. Es geht darum, die Gegend/Region/Stadt zu entdecken und auch darum, Landmarks zu planen, um dann bei einer Reise auf sie zurückgreifen zu können. Die Suche nach Adressen erübrigt sich dadurch. Entscheidend ist hier zum einen die Breite - sprich Abdeckung - der vorhandenen Inhalte, zum anderen aber auch die Qualität, also Kommentare, Fotos, Videos, etc.
  • "Create": Das Stichwort hier lautet "User Generated Content". Hierbei geht es um das Erstellen eigener Landmarks. Das kann die eigene Adresse sein, aber auch alle anderen, für den Nutzer interessanten, Punkte.
  • "Share": Nutzer haben die Möglichkeit, Landmarks an Freunde und Bekannte zu verschicken und können auf diese Art auch Vorschläge machen, beispielsweise für einen Treffpunkt.
  • "Meet": Beim sechsten und für Nokia neuesten Eckpfeiler dreht sich alles gänzlich um Personen, ihre Position sowie ihre Präferenzen. Typische Szenarien sind in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass Nutzer sich anzeigen lassen können, welche Freunde sich gerade in ihrer Nähe befinden oder über eine spezielle Funktion Orte oder "Touren" untereinander austauschen können.

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