Themenspecial Discounter in der Telekommunikation sparen

So funktionieren Discounter: Vor- und Nachteile der Billig-Angebote

Günstige Preise, SIM-Karten-Pfand und "Administrationsgebühr"
Von Ralf Trautmann

Wer auf der Suche nach einem passenden Mobilfunk-Discounter ist, sollte einige Tipps beachten. Gleichzeitig ein Vor- und Nachteil in diesem Segment ist, dass sich die Discounter-Offerten vom simyo-Werbeslogan "weil einfach einfach einfach ist" mittlerweile entfernt haben: So sind zu den Billig-Tarifen oftmals Optionen wie zum Beispiel Flatrate-Tarife buchbar (übrigens auch bei simyo selbst) oder es gibt Vergünstigungen ab einem bestimmten Aufladebetrag, mittels derer zwar unter Umständen gespart werden kann, welche die früher simplen Tarifstrukturen und damit auch einen Vergleich allerdings erschweren.

Zudem sind im Mobilfunk-Bereich einige Angebote ganz offensichtliche Mischkalkulationen: Der Minutenpreis zu einem bestimmten Ziel ist ausgesprochen günstig, zu anderen Zielen indes ausgeprägt teuer. Beim Kleinst- und vor allem auf Auslands-Gespräche spezialisierten Anbieter Avantaje zum Beispiel zahlt der Nutzer unschlagbare 4 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz und auch Auslandsgespräche sind sehr moderat tarifiert, in innerdeutsche Mobilfunknetze dagegen fallen unzeitgemäße 25 Cent pro Minute an. Der Viva-Kunde dagegen freut sich sicherlich über den SMS-Versand zu 8 Cent pro Kurzmitteilung, ruft er einen Bekannten an, kostet dies jedoch immerhin 18 Cent pro Minute. Wer Wert auf spezielle Features und Zusatzangebote legt, sollte die Offerten zudem genau begutachten: So ist zum Beispiel die Rufnummernportierung nicht immer möglich, Datenpaket-Optionen sind schlicht nicht verfügbar. Manche Discounter bieten allerdings auch nützliche Features wie eine automatische Aufladung, so dass das klassische Rubbel-Karten-Kaufen entfällt, oder aber einen Online-Einzelverbindungsnachweis.

Beachtet werden sollte außerdem, dass in einigen Fällen selbsternannte Discounter nicht die günstigsten Anbieter sein müssen: So sind zum Beispiel die neuen congstar-DSL-Angebote ohne Frage günstig, bei manch anderem Anbieter geht es aber durchaus noch preiswerter. Intensives Vergleichen auch mit den Offerten etablierter Anbieter lohnt sich also, denn bei einem guten Griff kann manch ein Euro gespart werden.

Fazit: Nicht nur auf offensichtliche Konditionen achten

Ganz klar: Wer auf einen Mobilfunk-Discounter statt einen Vertrag beim Netzbetreiber zurückgreift, kann unter Umständen ordentlich sparen. Allerdings sollten neben den Minutenentgelten auch die Tarif-Details sowie die Konditionen abseits der offensichtlichen Preise genau beachtet werden, auch wenn wirkliche Kostenfallen im Discount-Bereich nicht breit gesät sind. Allerdings ist ein Angebot mit 9 Cent pro Minute im Minutentakt nicht unbedingt günstiger als ein etwas teurerer Tarif mit 60/1-Taktung, hinsichtlich der Datenpreise gibt es erhebliche Unterschiede. Werden spezielle Features gesucht, sollten die Angebote auf deren Existenz genau geprüft werden.

Ein Blick ins Kleingedruckte in Form von Fußnoten und AGB ist (wie bei allen Angeboten auch abseits der Telekommunikations-Welt) immer wichtig, um versteckte Kosten wie das besagte SIM-Karten-Pfand zu finden. Wer technisch etwas unbedarfter ist, hat zudem möglicherweise ein größeres Bedürfnis nach Unterstützung durch einen persönlichen Kontakt an der Hotline, und dies macht manche Discounter-Ersparnis bei Problemen schnell zunichte, wenngleich es sich nicht ausschließlich um ein Discounter-Problem handelt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich nur nach dem Discounter-Minutenpreis zu schielen nicht rechnen muss.

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