Umfrage

Jeder Vierte empfindet GEZ-Tarif als "viel zu hoch"

Bitkom erneuert mit Umfrage Kritik an Rundfunknutzungsgebühr
Von Björn Brodersen mit Material von AFP

Fast zwei Drittel aller Deutschen findet die von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) eingezogene Rundfunkgebühr für Fernsehen und Radio zu hoch. In einer heute veröffentlichten Umfrage für den Branchenverband Bitkom sagten 39 Prozent, sie fänden die Gebühr von 17,03 Euro im Monat zu hoch, 23 Prozent beurteilten den Betrag als "viel zu hoch". Rund ein Drittel der Befragten bezeichnete die Gebühr als angemessen. Lediglich ein Prozent findet den Betrag zu niedrig.

Bitkom-Präsident August Wilhelm Scheer forderte, die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender sollten sich auf die gesetzlich geregelte Grundversorgung beschränken und dürften ihr Angebot nicht ständig mit Gebührengeldern erweitern. Insbesondere dürften sie nicht zu Multimedia-Vollanbietern im Internet ausgebaut werden, erklärte der Verbandschef, der auch die Interessen der Internetwirtschaft vertritt. Zudem solle das komplizierte GEZ-System durch eine pauschale Rundfunkabgabe ersetzt werden, die niedriger ist als die rund 17 Euro des aktuellen GEZ-Volltarifs. Diese Pauschalabgabe könnte pro Haushalt oder pro Kopf berechnet werden. Dann gebe es auch keine Schwarzseher mehr. Denkbar sei zum Beispiel eine Steuerfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Der Bitkom, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat, gehört seit der seit Anfang Januar 2007 geltenden neuen Zusatzgebühren für internetfähige Computer und Handys von 5,52 Euro zu den Kritikern der Rundfunkgebühr. Durch eine vereinfachte und niedrigere Abgabe werde nach Ansicht des Branchenverbands die "Schnüffelpraxis" der GEZ beendet.

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