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Asus Zenwatch 3 im Test: Schick, schnell, bequem und rund

Die Asus Zenwatch 3 zeigt sich im Test als schicker Begleiter, der Benachrichtigungen zuverlässig übermittelt und stilistisch individuell personalisierbar ist. Doch ohne Smartphone läuft wenig - und der Akku ist manchmal schneller leer als gedacht.
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ZenFit ist der Name der Fitness-App von Asus, in der die von der Uhr erhobenen Werte protokolliert und gespeichert werden. Besonders umfangreich sind die hierbei gespeicherten Werte allerdings nicht - die zurückgelegten Schritte und die Schlafdaten werden automatisch erfasst. Außerdem kann der Nutzer ein Trainingsprogramm starten.

Der Herzfrequenzmesser hat eigentlich gar nichts mit der Uhr zu tun: Als wir diesen starteten, wurden wir aufgefordert, denn Zeigefinger auf das Kameramodul des Smartphones zu legen. Die App maß hierüber dann unseren Puls. Bei mehreren Messungen direkt nacheinander kamen ganz unterschiedliche Werte heraus, obwohl wir die ganze Zeit unbeweglich auf demselben Bürostuhl saßen und es auch sonst keinerlei Ablenkung gab.

RSS-Nachrichten auf der Uhr RSS-Nachrichten auf der Uhr
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die Frage ist letztendlich auch, ob jeder Hersteller von Fitness-Zubehör wirklich seine eigene Apps und seine eigene Cloud für die Speicherung der Fitnessdaten kreieren muss. Google Fit ist einerseits zwar eine bequeme Art, die von der Uhr erhobenen Fitnessdaten zentral zu speichern, und die Koppelung mit Asus ZenFit klappte im Test auch reibungslos. Aber eine sinnvolle Funktion für alle Fitness-Gadgets wäre, wenn man die Daten in einer eigenen privaten Cloud speichern könnte und nicht bei einer Datenkrake. teltarif.de-Nachrichten auf der Asus Zenwatch 3 teltarif.de-Nachrichten auf der Asus Zenwatch 3
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Akkulaufzeit: Zwei Tage sind Wunschdenken

Mit der Akkulaufzeit haben wir im Test der Asus Zenwatch 3 ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Für den 340-mAh-Akku gibt Asus eine Akkulaufzeit von ein bis zwei Tagen an. In unserem Langzeit-Test über etwa zwei Wochen hielt die Uhr niemals zwei Tage durch - jedes Mal, wenn wir es probierten, schaltete sich die Uhr am Nachmittag des zweiten Tages ab. In der Regel muss man die Smartwatch täglich laden. Ab und zu erlebten wir es auch, dass am Ende des ersten Tages nominell noch 60 Prozent Restkapazität übrig waren, diese Restenergie reichte dann aber nicht für einen weiteren Tag. Es könnte also auch sein, dass die Anzeige auf der Uhr ungenau ist.

Das App-Menü der Zenwatch 3 Das App-Menü der Zenwatch 3
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Asus weiß um das Problem der kurzen Laufzeiten bei Smartwatches, immerhin soll der eingebaute Chip Qualcomm Snapdragon Wear 2100 ein Viertel weniger Energie verbrauchen als das Vorgängermodell Snapdragon 400. Trotzdem bietet Asus als Zubehör zu der Uhr ein externes Battery-Pack an, das die Akkulaufzeit um nochmals 40 Prozent verlängern soll. Denn wenn man wirklich viel mit der Uhr herumspielt, kann es auch sein, dass der Akku schon nach acht Stunden leer ist. Asus ZenFit, Zenwatch-Manager und FaceDesigner getestet Asus ZenFit, Zenwatch-Manager und FaceDesigner getestet
Screenshot / Montage: teltarif.de

Weitere Apps von Asus für die Zenwatch 3

Remote Camera ist eine zusätzliche App von Asus, die von der Uhr aus die Smartphone-Kamera auslöst. Dies funktionierte im Test reibungslos, natürlich sollte das Smartphone zu diesem Zweck auf einem Stativ montiert sein. Das per Uhr geschossene Bild wird dann zur Kontrolle auch gleich auf dem Uhrendisplay angezeigt.

Nicht in unserem Test funktioniert hat allerdings die App Remote Link von Asus, mit der sich von der Uhr aus Präsentationen steuern lassen sollen. Die App wollte per Bluetooth keine Verbindung mit der Uhr aufbauen und als wir eine Koppelung mit einem anderen Gerät per WLAN versuchten, stürzte die App komplett ab.

Mit Asus FaceDesigner konnten wir ganz neue Watchfaces kreieren und auf die Uhr spielen. Der Kreativität sind dabei nur wenig Grenzen gesetzt, obwohl Asus natürlich einige Dinge vorgibt. Aber die Auswahl aus Zifferblättern, Zeigern, Farben, Einblendung weiterer Details wie Akkustand ist so riesig, dass jeder Nutzer seine Kreativität genügend ausleben kann. Ob die selbst kreierten Zifferblätter dann gut ablesbar sind, muss man selbst entscheiden. Die von Asus vorgegebenen Watchfaces fanden wir im Test nicht immer einfach ablesbar.

Grundsätzlich würden wir Asus aber dringend empfehlen, alle Funktionen einmal in einer App zusammenzufassen, statt vom Nutzer zu verlangen, dass er so viele verschiedene Apps auf dem Smartphone installieren muss. Systeminformationen unter Android Wear Systeminformationen unter Android Wear
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Fazit: Gelungene Smartwatch mit starker Bindung an das Smartphone

PRO
  • klassisches und schönes Design
  • guter Tragekomfort
  • Benachrichtigungen kommen zuverlässig
CONTRA
  • zu starke Bindung an Smartphone
  • keine VoIP-Telefonie per Uhr
  • zu viele getrennte Zusatz-Apps
Die Asus Zenwatch 3 ist eine gelungene Smartwatch, die vor allem durch ein schönes Design und einen hohen Tragekomfort gefällt. Hat man alle Berechtigungen erteilt, zeigt sie Benachrichtigungen, das Wetter und Nachrichten zuverlässig an. Auch die Protokollierung von Schritten erledigt sie zuverlässig. Der Nutzer kann darüber hinaus seinen persönlichen Stil ausleben und aus einer großen Menge von Watchfaces wählen oder selbst neue kreieren.

In technischer Hinsicht bleibt die Uhr aber noch zu stark mit dem Smartphone verknüpft. VoIP-Telefonie geht weiterhin nur über das Smartphone, die Spracherkennung der Uhr ist unzuverlässig - und kaum hat man sich mehrere Meter vom Smartphone entfernt, bleiben auch Benachrichtigungen aus. Es bleibt also erst einmal bei unserem Urteil, dass Smartwatches ein interessantes Gadget, aber kein Must-have sind.

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