Bayern: Bald mehr DAB+- als UKW-Hörer
Das terrestrische Digitalradio DAB+ steht 2023 in Bayern hoch im Kurs: Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Bevölkerung hat mindestens ein DAB+-Empfangsgerät in der Wohnung oder im Auto (plus vier Prozentpunkte). Und: Rund 31 Prozent der Bevölkerung in Bayern beziehungsweise rund 3,5 Millionen Menschen hören an einem Durchschnittstag Radio über DAB+ (plus vier Prozentpunkte). DAB+ baut damit seine Führung als digitaler Ausspielweg aus – vor Webradio mit einer seit drei Jahren quasi stagnierenden Tagesreichweite von 17 Prozent (2022: 16,5 Prozent, 2021: 16,8 Prozent). Das sind einige Ergebnisse aus der aktuellen Funkanalyse Bayern Hörfunk 2023.
Prognose: In zwei Jahren mehr DAB+- als UKW-Hörer im Freistaat
In Bayern hören schon über 30 Prozent Radio über DAB+
Foto: Kenwood
"In Bayern setzen wir seit Jahren auf DAB+. Das schlägt sich jetzt in einem neuen Spitzenwert nieder: Digitales Radiohören nimmt zu, UKW ist rückläufig", freut sich Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). "Meine Prognose: Wenn DAB+ weiter so Gas gibt, werden voraussichtlich in zwei bis drei Jahren mehr Menschen in Bayern Radio über digitale Ausspielwege hören als über UKW. Grund genug für die Landeszentrale, im Rahmen ihrer Audiostrategie 2025 gemeinsam mit den Anbietern Meilensteine für eine Migration zu DAB+ zu definieren."
Vor allem auch auf der Straße gibt DAB+ im wahrsten Wortsinn Gas: Der Besitz von DAB+-Autoradios ist überproportional um etwa sechs Prozentpunkte angestiegen. Ein Drittel der ab 14-Jährigen hat Zugang zu mindestens einem DAB+-Autoradio (33,2 Prozent).
Etwas mehr als 17 Prozent aller, die montags bis freitags Radio hören, tun das nur über DAB+. Mit denjenigen, die digital über Satellit, Kabel oder IP Radio hören, liegt der Anteil der ausschließlich digitalen Hörerschaft bei rund 31 Prozent (plus vier Prozentpunkte). Gleichzeitig hören immer weniger Menschen in Bayern nur über UKW. Der Anteil der Tagesreichweite, der durch Hörer generiert wird, die Radio nur über UKW hören, sinkt auf aktuell 43 Prozent.
DAB+-Ausbau in Sachsen
In Sachsen geht unterdessen der Ausbau bei DAB+ weiter. Anfang der Woche wurde der neu gebaute Senderstandort Zwickau in Betrieb genommen. Mit einer Sendeleistung von je 10 kW werden hier der erste, bundesweite Multiplex (Kanal 5C) und der MDR-Multiplex für Sachsen (Kanal 9A).
Wie geplant ist ferner der lokale Multiplex Dresden (Kanal 11A) mit zunächst sechs Hörfunkprogrammen ans Netz gegangen. Zunächst sind die Programme Dresden 2, MEGARADIOmix, coloRadio, egoFM, PELI ONE und Radio Holiday zu hören. Weitere Programme folgen in Kürze.
Beim ersten bundesweiten Multiplex sind in diesem Jahr noch weitere Standorte geplant.