Vernetzung: Bosch will bei Google, Apple und Co. mithalten
mySPIN von Bosch verbindet Smartphone und Auto-Konsole.
Bild: Bosch
Der Technikkonzern Bosch investiert rund 500 Millionen Euro pro Jahr in Projekte jenseits des Kerngeschäfts, um
Google, Apple und Co im Bereich Vernetzung der Wirtschaft Konkurrenz
machen zu können. Das Risiko, nicht zu investieren, hält Bosch-Chef
Volkmar Denner für höher: Ihm gehe es um die "Zukunftsfähigkeit des
Konzerns", sagte er dem Handelsblatt.
Deshalb würden
jährlich mehr als zehn Prozent des Entwicklungsetats von zuletzt 4,5 Milliarden Euro umgeschichtet. Branchenübergreifende Teams sollen dem
Bericht zufolge wie Startups arbeiten - finanziell an langer Leine,
aber direkt an die Geschäftsführung angebunden.
mySPIN von Bosch verbindet Smartphone und Auto-Konsole.
Bild: Bosch
Große Hoffnung setzt Bosch vor allem auf den Bereich Connected Car - als Zulieferer der Autobranche will Bosch auch von der zunehmenden Vernetzung von Autos profitieren. Allerdings hat Bosch hier mit Apple und Google bereits sehr starke Konkurrenten: Der iPhone-Konzern hat für seine Plattform CarPlay bereits 29 Auto-Marken als Partner gewonnen, Googles Android Auto verzeichnet derzeit 28 Partnerschaften. Beide Plattformen haben ähnliche Funktionen und sollen vor allem die Einbindung von iPhones und Android-Telefonen in die Fahrzeuge erleichtern.
CarPlay und Android Auto sollen vor allem in neue Modelle der teilnehmenden Marken integriert werden. Für Apples System kündigten die Hersteller von Radio-Anlagen Alpine und Pioneer auch bereits Nachrüstlösungen an, die in beliebige Fahrzeuge eingebaut werden können. Bei den Plattformen erscheinen ausgewählte Apps wie Musik-, Kommunikations- und Kartendienste vom Smartphone auf die Bildschirme der Autos. Dabei spielt die Sprachsteuerung eine zentrale Rolle.
Bosch setzt auf plattformübergreifende Lösungen, eine davon ist das System mySPIN
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. Damit lassen sich
sowohl iPhones als auch Android-Smartphones ins Fahrzeug einbinden. Die Anzeige des Mobilgeräts
Bosch und Autos haben eine lange gemeinsame Geschichte.
Bild: Bosch
wird damit auf dem zentralen Monitor im Fahrzeug sichtbar. Auf diese Weise sind beispielsweise Apps im Fahrzeug sicherer und komfortabler nutzbar. Bosch bietet aber auch Systeme für automatisiertes Fahren an.
2013 hatte Bosch mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart seinen Umsatz - gebremst vom starken Euro und einer Schwäche in der Industrietechnik - nur um 3,1 Prozent auf 46,1 Milliarden Euro gesteigert. Nach dem Aus der Solarsparte haben sich einige Projekte laut Denner schneller als geplant entwickelt. Für den Konzern hob er die Prognose leicht an. "Im Frühjahr lag sie noch zwischen drei und fünf Prozent Wachstum. Wir werden eher am oberen Rand abschneiden", sagte Denner.