NRW: DAB-Multiplex für Privatradios startet an 15 Standorten
Der Fernmeldeturm Colonius in Köln
Foto: Media Broadcast
Noch in diesem Jahr soll ein landesweiter DAB+-Multiplex für Privatradios in Nordrhein-Westfalen an den Start gehen. Netz- und Plattformbetreiber Media Broadcast hat die Versorgungskarten für den geplanten Mux im Kanal 9D online gestellt. Zum Start bis Ende 2021 sind demnach zunächst folgende 15 Standorte geplant:
Aachen, Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Eggegebirge, Herscheid, Hochsauerland (Hunau), Köln, Essen, Minden, Münster, Schöppingen, Siegen und Wesel. 2023 sollen die Standorte Wuppertal und Lügde das Netz ergänzen.
Koordinierungsschwierigkeiten mit Ausland
Der Fernmeldeturm Colonius in Köln
Foto: Media Broadcast
Mit den Karten bestätigt der Netzbetreiber indirekt auch Branchengerüchte, wonach der eigentlich wichtigste Sendestandort in NRW - Langenberg - zunächst nicht ans Netz geht und die Standorte im Westen NRWs mit geringerer Leistung und/oder Einzügen arbeiten müssen. Gegen die Koordinierung gibt es derzeit angeblich Einsprüche aus dem Ausland, sodass für das zentrale Ruhrgebiet zunächst der tiefer gelegene Fernmeldeturm Essen anstelle von Langenberg zum Einsatz kommen soll.
Ausbauplanung für ersten Bundesmux geht weiter
Ungehindert des aktuellen Ausbaustopps wegen nach wie vor ungeklärter Fragen beim Rundfunkbeitrag gehen die Planungen zum Ausbau des ersten nationalen DAB+-Bundesmux weiter. Bei der Bundesnetzagentur wurden die neuen Sendestandorte Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern (Sendeleistung 4 kW), Reutlingen in Baden-Württemberg (2 kW) und Pfaffenhofen in Bayern (10 kW) bei der Bundesnetzagentur in Koordinierung gegeben.
Definitiv kommen soll in diesem Jahr der Sender Schöppingen in NRW (10 kW), da die Planung bereits vor dem Ausbaumoratorium anlief. Die Aufschaltung ist - Stand jetzt - im Herbst geplant. Dagegen verzögert sich die Aufschaltung im brandenburgischen Eisenhüttenstadt, da für die an diesem Standort geplante Antenne seitens der Behörden aus Statik- und Brandschutzgründen vorerst keine Baugenehmigung erteilt werden konnte.
Das Deutschlandradio als Treiber hatte Ende 2020 bekannt gegeben, den Netzausbau auf Eis zu legen, bis eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags gefallen ist. Die für Anfang 2021 geplante Beitragserhöhung wurde aufgrund einer Blockade in Sachsen-Anhalt vorerst gestoppt.