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Bundesweiter DAB+-Multiplex wird 2013 weiter ausgebaut

Sechs neue Sendestandorte für Deutschlandradio und Privatsender
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Das Deutschlandradio, Privatradios und der Netzbetreiber Media Broadcast läuten die nächste Runde beim Netzausbau des bundesweiten DAB+-Multiplexes ein: Wie teltarif.de aus Verhandlungskreisen erfahren hat, konnten sich Programmanbieter und der Netzbetreiber auf sechs weitere Sendestandorte einigen. Damit fällt der Netzausbau im kommenden Jahr zwar weit weniger umfangreich aus, als in diesem Jahr, wo 18 neue Sendestandorte ans Netz gingen. Bedenkt man jedoch, dass es ursprünglich nach dem Start des bundesweiten Digitalradios im Oktober 2011 mit zunächst 27 Standorten ein Ausbaumoratorium bis 2014 geben sollte, kann man beim jetzt beschlossenen Weiterausbau von einem guten Kompromiss sprechen. Bis Ende des kommenden Jahres wird der Bundes-Multiplex dann schon von 53 Sendestandorten gesendet. Wie zu hören ist, sei die Finanzierung der neuen Standorte zwar noch nicht endgültig in trockenen Tücher, die Verhandlungspartner zeigten sich jedoch optimistisch hier eine einvernehmliche Lösung zu finden.

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Die genauen Ortsbezeichnungen der neuen Sender sind noch nicht der Öffentlichkeit bekannt. Es ist jedoch zu hören, dass die neuen Sendestandorte weitere wichtige Autobahnabschnitte versorgen, für eine Netzverdichtung sorgen und dabei bestehende Sendegebiete noch besser miteinander verknüpfen sollen. Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings auch, dass große weiße Flecken auf der Digitalradio-Landkarte, etwa ganz Mecklenburg-Vorpommern mit Ausnahme der Landeshauptstadt Schwerin, das Sauerland oder Ostfriesland, zunächst weiter weiß bleiben. Offenbar wollen die Verantwortlichen keine Samen setzen wo noch nichts gedeiht, sondern die Gebiete bevorzugen, wo es bereits heute eine reiche Ernte gibt. Der Ausbau sei, wie aus Verhandlungskreisen zu hören ist, ein Beitrag zum gemeinsam vereinbarten Marketing zwischen Sendern, Netzbetreiber und der Industrie. Insbesondere die Autobauer hätten den Netzausbau in diesem Jahr positiv aufgenommen, daher soll auch 2013 kein Jahr des Stillstands sein, hieß es.

Marketing-Aktionen bei der ARD und Nachfrage des Fachhandels

Zum gemeinsamen Marketing beim Digitalradio gehören auch Aktionen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Unmittelbar vor Start des Weihnachtsgeschäft machten etwa der Hessische Rundfunk (hr), der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit Aktionen wie dem "Digitalradiotag", Hörerstunden oder Gewinnspielen auf das neue Medium aufmerksam. Hintergrund: Besonders in Regionen, in denen andere ARD-Anstalten wie der Südwestrundfunk (SWR) bereits massiv die Werbetrommel für DAB+ gerührt haben, gab es eine verstärkte Nachfrage nach Digitalradio-Geräten im Fachhandel.

Auch der Fachhandel sei immer mehr an Digitalradio interessiert: Über 50 Anträge zur Installation des von der Bundesnetzagentur zugelassen Verstärkers für die DAB+-Inhouse-Versorgung in Unterhaltungselektronikmärkten lägen bei der so genannten Repeaterstelle vor. Weitere 26 Märkte hätten bereits eine entsprechende Genehmigung zum Betrieb eines solchen Mini-Senders in den Fachmärkten erhalten. Damit soll gewährleistet werden, dass am Kunden, die am Kauf von Digitalradios interessiert sind, die Geräte auch in den bislang unversorgten Märkten ausprobieren können. In einer Präsentation zum Forum im Wirtschafts­ministerium und Frequenzanmeldungen bei der Bundesnetzagentur soll der Netzausbau bei DAB+ weitergehen, wie wir bereits berichtet haben.

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