Traffic-Kontrolle

Test: Soviel Datentraffic verursachen mobile Webseiten

Kontrolle des mobilen Datenverbrauchs bei Flat mit Drosselung wichtig
Thomas Mietzke und

Tools zur Traffic-Messung auf mobilen Geräten gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, hauptsächlich im Android-Universum, allerdings haben alle diese Tools meist einen Haken: Sie sind darauf programmiert, den Datenverbrauch eines ganzen Monats zu protokollieren, um dem Nutzer zu signalisieren, wann er sein monatliches High-Speed-Volumen bereits ausgeschöpft hat.

Solche Tools waren für unsere Messung allerdings ungeeignet, da man bei den meisten dieser Apps den Traffic-Stand nicht einfach mit einem Knopfdruck auf Null setzen kann, sondern die App dies zu einem vom Nutzer festgelegten Abrechnungsstichtag automatisch erledigt. Nach umfangreicher Suche fanden und nutzten wir probeweise die Android-App Datenverkehr Monitor [Link entfernt] . Auf der ersten Registerkarte dieser App gibt es nicht nur eine Anzeige des in diesem Monat verbrauchten Datenvolumens, sondern auch für den aktuellen Tag. Auf der dritten Registerkarte "Einstellungen" fanden wir die Funktion "Verwendeten Traffic zurücksetzen". Hier gibt man manuell eine Null ein und tippt auf "OK". Die Ergebnisse waren bei mehreren Messungen allerdings zu ungenau, weswegen wir uns dazu entschlossen haben, die Messungen mit Network TrafficStats Lite [Link entfernt] durchzuführen. Auch hier lassen sich unter "Preferences - Reset" die Daten jederzeit zurücksetzen.

Für die Messung haben wir den Android-Browser in der Grundeinstellung verwendet. Bei der Messung vor zwei Jahren haben wir alle Messungen noch zusätzlich mit Opera Mini durchgeführt, um zu zeigen, welche Traffic-Einsparungen mit der in diesem Browser eingebauten Datenkomprimierung möglich sind. Da Opera Mini in den letzten Jahren kaum Marktanteile dazu gewinen konnte und auch sonst eher eine überschaubare Fangemeinde hat, haben wir auf diese Zweitmessung dieses Mal verzichtet.

Trafficmessung mit Network TrafficStats Lite Trafficmessung mit Network TrafficStats Lite
Screenshot: teltarif.de
Bei der Messprozedur sind wir folgendermaßen vorgegangen: Zuerst haben wir bei "Network TrafficStats Lite" den Zähler auf Null gesetzt, den Cache des Android-Browsers geleert und anschließend die entsprechende mobile Seite aufgerufen. Nach einer Wartezeit von wenigen Sekunden war das verbrauchte Datenvolumen in der App sichtbar. Diesen Vorgang haben wir insgesamt dreimal ausgeführt und aus allen drei Messwerten den Durchschnitt errechnet.

Bei den sozialen Netzwerken ist es wichtig zu erwähnen, dass wir hier nur den Aufruf der Startseite gemessen haben, um eine Vergleichbarkeit gewährleisten zu können. Denn das Nutzungsverhalten auf Facebook, Google+ und Co. ist so unterschiedlich, dass es kaum möglich ist, hier einen "Standard-Nutzer" zu definieren. Manch ein Nutzer postet und liest überwiegend Texte, während andere sich mehrmals täglich über eingebettete Videoclips austauschen, was den Traffic schnell in die Höhe treibt. Auch bei den Suchmaschinen haben wir lediglich die Startseite aufgerufen, aber keinen Suchvorgang gestartet.

Messtoleranzen unter Android und Desktop-Messung

Traffic-Messung mit der Firefox-Erweiterung Firebug Trafficmessung mit der
Firefox-Erweiterung Firebug
Screenshot: teltarif.de
Bei der im letzten Abschnitt erläuterten Traffic-Messmethode muss man sich darüber im klaren sein, dass diese nie zu 100 Prozent exakt reproduzierbar ist. Zum einen sollte man darauf achten, den sonstigen Datentraffic auf dem Smartphone während der Messung auf ein Minimum zu reduzieren und beispielsweise die automatische Aktualisierung von Wetter-Apps abzustellen. Trotzdem wird es immer gewisse vom System in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen verursachte Datenströme geben, die man nur durch Rooten des Geräts oder teilweise auch gar nicht abstellen kann. Selbst beim dreimaligen Aufruf einer mobilen Nachrichtenseite, die sich zwischenzeitlich nicht verändert hat, können unterschiedliche Ergebnisse herauskommen, beispielsweise durch andere Werbebanner auf der Seite. Bei einer Wiederholung des Experiments kann man also zu deutlich abweichenden Ergebnissen kommen.

Die reguläre Version einer Webseite, von uns als "Desktop-Variante" betitelt, haben wir auf einem handelsüblichen PC mit Firefox ermittelt. Dazu gibt es die hilfreiche und kostenlose Browser-Erweiterung Firebug, die nicht nur die Größe der gesamten momentan aufgerufenen Webseite anzeigt, sondern auch die der einzelnen Seitenelemente.

Auf der letzten Seite sehen Sie die Messergebnisse in einer tabellarischen Übersicht; darüber hinaus beschäftigen wir uns mit einzelnen Messdaten und geben Tipps zur Auswahl der richtigen mobilen Daten-Flat.

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