Im Test: DAB+-, CD & Internetradio-Kombi Denver MIR-260
Eine kompakte Mini-Anlage inklusive eingebauter Boxen, die Internetradio und DAB+ beherrscht, zudem verschiedene Streaming-Möglichkeiten besitzt und als Zugabe gar noch einen CD-Player eingebaut hat, und das alles schon zu einem Preis ab 60 Euro im Online-Handel: Kann sich bei einem solch günstigen Modell ein Kauf lohnen?
Die MIR-260 vom dänischen Unternehmen Denver ist optisch ein modernes Soundsystem. Als einfaches Küchenradio ist das Modell bereits überdimensioniert (Maße: 361 mal 155 mal 210 mm). Idealer Einsatzort wären kleinere Wohnzimmer, größere Schlafzimmer oder Büros.
Exot Skytune als Webradio-Portal
Die Denver MIR-260
Foto: Michael Fuhr/teltarif.de
Nach dem ersten Einschaltvorgang startet das Radio automatisch mit der Konfiguration. Nachdem der Nutzer den WLAN-Schlüssel eingegeben hat, verbindet sich das Soundsystem mit dem Internet. Hier greift das Modell auf ein eher exotisches Portal zu, und zwar auf Skytune. Die Datenbank des Anbieters ist aber recht umfangreich, sodass zumindest alle gängigen Radioprogramme aus aller Welt gelistet sind. Fehlende Stationen können online hinzugefügt oder dem Portalbetreiber vorgeschlagen werden.
Eine Auswahl ist hier nach Land oder Genre möglich, zudem gibt es eine Volltextsuche. Lieblingssender lassen sich in einer Favoritenliste abspeichern.
Die Bedienung erfolgt entweder direkt am Gerät, was aufgrund teils komplizierter Tasten-Kombinationen eher lästig ist, oder über die mitgelieferte, kleine Fernbedienung.
Klang für Größe des Geräts eher enttäuschend
Der Klang des Gerätes ist verglichen mit der Größe eher enttäuschend. Zwar gibt es einen Equalizer mit fünf Modi und die Zuschaltmöglichkeit eines "X-Bass", dieser sorgt aber eher für Verzerrungen als für kräftigere Bässe, und das trotz zwei Subwoofern an der Geräterückseite. Die beiden eingebauten Boxen liefern eine Sinusleistung von 2 mal 10 Watt, dabei kommen die Lautsprecher bei höheren Lautstärken schnell an ihre Belastungsgrenze. Zur Beschallung größerer Wohnzimmer taugt das Denver-Gerät also eher nicht.
Mittelmäßiger Radioempfang
Gibt es keine Zugriffsmöglichkeit auf Internetradio oder ist man nur an Ortssendern interessiert, bietet das Gerät terrestrischen Empfang über DAB+ und UKW. In beiden Wellenbändern reichte die Empfangsleistung nur für die Ortssender aus, über DAB+ konnten wir beispielsweise an unserem Testort im westlichen Rhein-Main-Gebiet nicht die weiter entfernten Ensembles aus Bayern und Baden-Württemberg empfangen, was uns mit vielen anderen Radios bereits gelungen ist. Der Nutzer ist zudem auf die eingebaute Teleskopantenne angewiesen, eine externe Zimmer- oder Dachantenne lässt sich nicht anschließen.
Positiv ist, dass das Denver MIR-260 über ein 2,4 Zoll großes Farbdisplay verfügt, das auch Slideshows darstellen kann. Streaming ist über Bluetooth 5.0 möglich, ferner ist ein CD-Player eingebaut. Externe Geräte kann man per AUX an die Anlage einbinden. Ferner gibt es diverse Alarm- und Einschlaf-Funktionen. Was fehlt, ist ein Zugang zu Musikstreamingdiensten wie Spotify, ein Feature, das inzwischen viele Internetradios beherrschen.
Alles in allem bietet die Mini-Anlage eine Performance, die wir in diesem günstigen Preissegment erwartet hatten. Wer nach einer soundstarken Anlage fürs Wohnzimmer Ausschau hält, wird von der MIR-260 von Denver eher enttäuscht sein.
Vor kurzem hatten wir ein günstiges, anderes WLAN-Radio von Xoro getestet.