Ex-Monopolist

Bündel, Rückgewinnung, VDSL: Telekom kämpft um Marktanteile

Marketing-Manager im FTD-Interview: 1 Millionen Entertain-Kunden
Von Ralf Trautmann

Der DSL-Markt nähert sich bekanntlich stetig der Sättigung, ein Problem, das natürlich auch die Deutsche Telekom betrifft. "Es wird immer schwieriger werden, DSL-Neukunden zu gewinnen", sagte Marketing-Deutschland-Chef Christian Illek jetzt der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) im themenübergreifenden Interview - keine gewagte Prognose. Entsprechend solle vermehrt um Rückkehrer gekämpft werden, zitiert das Blatt Illek weiter. Laut FTD standen 2008 noch 2,2 Millionen potenzielle DSL-Neukunden bereit, 2009 waren es demnach nur noch 1,2 Millionen. Im kommenden Jahr solle laut Illek insgesamt der Anteil am DSL-Markt gehalten werden.

Die Telekom stehe vor einer Zäsur durch die geplante Verschmelzung von Festnetz- und Mobilfunksparte Anfang des kommenden Jahres, schreibt die FTD: Heute laufe "die Frist aus, in der Aktionäre gegen den Beschluss [...] Einspruch einlegen können". Die Fusion sei Voraussetzung, damit die Sparten T-Mobile und T-Home gegenseitig auf die Daten der Kunden zugreifen können - und genau hier sieht Illek herausragendes Potenzial: Lediglich rund 20 Prozent der Kunden nutzten aktuell Produkte beider Sparten, wobei ein Prozent Zuwachs den Umsatz um einen dreistelligen Millionenbetrag erhöhe. Die Vereinigung soll dabei für den Kunden weitgehend lautlos vonstatten gehen.

Fußball Bundesliga: Langfristiges Engagement

In der Folge könnten Bundle-Produkte geschnürt werden, die dann auch noch IPTV mit berücksichtigten. Hier setzt die Telekom bekanntlich auf die so genannten Entertain-Offerten, die zumindest laut Illek langsam erfolgreich werden: Am 3. Dezember will die Telekom die Eine-Millionen-Kunden-Marke geknackt haben. Wo VDSL verfügbar ist, entschieden sich 35 Prozent der Entertain-Kunden für die schnellen Internetzugänge (das Angebot gibt es auch abweichend mit 16-MBit/s-Anschluss). Aktuell ließen sich theoretisch rund 10 Millionen Haushalte via VDSL an Entertain anschließen.

Gerade die Bundesliga soll Entertain attraktiv machen. Eine Ausweitung auf potentiell vergleichbare, weitere Inhalte solle es aber nicht geben, sagte Illek. Am Fußball werde man sich indes mittel- und langfristig orientieren. Die spielfreie Zeit im Sommer könnte dann zum Beispiel mit WM-Spielen überbrückt werden.

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