Bildung

Digitales Klassenzimmer: Wichtig für Kinder und den Arbeitsmarkt

Kaum ein Berufstätiger kommt noch ohne Computerkenntnisse aus. Auch an den Schulen spielt Digitalisierung eine wachsende Rolle - aber nicht alle Schüler profitieren gleichermaßen davon.
Von dpa / Jennifer Buchholz

Viele Schüler dürfen ihr Tablet oder Notebook im Internet benutzen Viele Schüler dürfen ihr Tablet oder Notebook im Internet benutzen
Bild: dpa
Sozial benachteiligte Schüler werden nach Expertenansicht an deutschen Schulen oft weniger fit am Computer gemacht als Schüler aus höheren Bildungs­schichten. Insofern stelle die zu­nehmende Digi­tali­sierung in vielen Jobs für die Betroffenen ein zusätzliches Risiko auf dem Arbeitsmarkt dar, sagte Reinhard Pollak, Bildungs­experte am Wissen­schafts­zentrum Berlin. Er stellte eine Studie [Link entfernt] im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation vor.

Wichtigkeit von Computerkenntnissen nimmt zu

Viele Schüler dürfen ihr Tablet oder Notebook im Internet benutzen Viele Schüler dürfen ihr Tablet oder Notebook im Internet benutzen
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Nach der Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach sagen nur 27 Prozent der Eltern von Gymnasialschülern, ihre Kinder würden weniger gut für den Umgang mit Computern und dem Internet im Beruf vorbereitet - aber 36 Prozent an anderen Sekundarschulen. "Bei der Digitalisierung in der Schule gibt es viel Luft nach oben", mahnte David Deissner vom Vodafone Institut.

Rund zwei Drittel der Eltern sind sich der Umfrage zufolge sicher, dass in Zu­kunft gute Kenntnisse im Umgang mit Computern noch wichtiger im Berufsleben werden. 40 Prozent aber meinen, die wachsende Bedeutung digitaler Technologien führe zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen. Eltern aus sozial schwächeren Schich­ten rechnen sogar zu 48 Prozent mit einem Verlust von Jobs durch Digitalisierung.

60 Prozent der Eltern mit Kindern an Gymnasien finden, dass Computer und Internet im Unterricht eine große oder sehr große Bedeutung haben. Von den Eltern mit Kindern an anderen weiter­führenden Schulen sind nur 45 Prozent dieser Ansicht.

Fast ein Drittel der Eltern empfindet die Aus­stattung der Schulen mit digitaler Technik als ungenügend. Mehr als die Hälfte der befragten Eltern bestätigt der Schule eine gute oder sehr gute Ausstattung.

Auch andere Studien zeigten, dass Jugendliche an Gymnasien größere Com­puter­kennt­nisse haben als an anderen Schulen, sagte Pollak. Vielen Schulen fehle es auch am Netzausbau und an IT-Technikern, sagte Benjamin Wüstenhagen, Geschäfts­führer eines Bildungs-Startups (k.lab edumedia).

Auch viele Lehrer, Schüler und Forscher diskutieren stets das Für und Wider der Einführung von digitalen Medien in den Unterricht. Wir haben einige Punkte in einer gesonderten Meldung zusammen­gefasst.