Digitalradio

DAB+: Jeder dritte Haushalt mit digitalem Empfang

Das Digi­tal­radio DAB+ ist weiter im Aufwind: Jeder dritte Haus­halt in Deutsch­land verfügt inzwi­schen über digi­talen Empfang. Das ist eines der Ergeb­nisse des aktu­ellen Digi­tali­sie­rungs­berichts der Landes­medi­enan­stalten.
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Digitalradio mit DAB+ wird immer beliebter Digitalradio mit DAB+ wird immer beliebter
Foto: Roberts Radio
Das digi­tale Anten­nen­radio DAB+ ist weiter im Aufwind. 33,5 Prozent der Deut­schen, und damit über 2,1 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr, haben Zugang zu DAB+-Radio­emp­fang. Sie leben in einem der inzwi­schen 12,6 Millionen Haus­halte, die mit mindes­tens einem Digi­tal­radio ausge­stattet sind, so die neue Studie "Trends 2022 Digi­tali­sie­rungs­bericht der Medi­enan­stalten".

Die Anzahl der DAB+-Geräte zu Hause und im Auto liegt bei mitt­ler­weile rund 23,8 Millionen, das sind rund 2,2 Millionen Geräte mehr als im Vorjahr. Damit erlebt die Entwick­lung der Haus­halts­aus­stat­tung mit DAB+-Geräten ein anhal­tendes Wachstum um 10 Prozent. In der Regel nutzen diese Radio­haus­halte gleich mehrere DAB+-Geräte.

Die Zahl der UKW-Radios sinkt dabei weiter leicht auf aber immer noch extrem hohem Niveau. Unter anderem begüns­tigt durch die Digi­tal­radio­pflicht im Auto geht insbe­son­dere der UKW-Anteil an den Auto­radios deut­lich zurück. Inzwi­schen verfügt jedes vierte Auto­radio über digi­talen Empfang über DAB+ und/oder IP.

Bei den Heim­geräten werden Kombi­emp­fänger aus DAB+ und Inter­net­radio immer beliebter. Während die Zahl reiner DAB+-Geräte - wohl auch statis­tisch bedingt - leicht zurück­gegangen ist (von 8,3 Millionen 2021 auf jetzt 8,1 Millionen), gab es eine deut­liche Stei­gerung bei Kombi­geräten (Stei­gerung von 4,8 Millionen auf 5,7 Millionen).

Viel­falt bringt Wachstum

Digitalradio mit DAB+ wird immer beliebter Digitalradio mit DAB+ wird immer beliebter
Foto: Roberts Radio
Auch auf Länder­ebene steigt der DAB+-Anteil in den Haus­halten. DAB+ ist in allen Bundes­län­dern die zweit­häu­figste Radio-Empfangsart nach UKW. Föde­raler Spit­zen­reiter bleibt Bayern. Dort beträgt der Anteil der Haus­halte mit DAB+ 36 Prozent (2021: 34,8 Prozent); gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 35,2 Prozent (2021: 34 Prozent) und Baden-Würt­tem­berg mit 33,7 Prozent (2021: 29,5 Prozent).

Die größten Stei­gerungen wurde dort gemessen, wo die Programm­viel­falt am stärksten zuge­nommen hat: In Nord­rhein-West­falen liegt der DAB+-Anteil inzwi­schen bei 32,7 Prozent (2021: 24,3 Prozent). Das entspricht einem rela­tiven Wachstum von 35 Prozent. Im bevöl­kerungs­reichsten Bundes­land hatte sich das Angebot mit dem Sende­start des zweiten natio­nalen Ensem­bles und der ersten privaten landes­weiten Programm­platt­form auf knapp 60 Radio­ange­bote verdop­pelt.

Für die Region Hamburg/Schleswig-Holstein beträgt der DAB+-Anteil 27 Prozent (2021: 21,6 Prozent). Das rela­tive Wachstum liegt hier bei 25 Prozent. In der Hanse­stadt stieg die Zahl der verfüg­baren digital-terres­tri­schen Programme auf rund 70 Ange­bote.

Hohe Digi­tali­sie­rungs­quote

Die Beliebt­heit der digi­talen Empfangs­wege zeigt sich auch bei den IP-Radio­geräten. Ihr Anteil an der Haus­halts­aus­stat­tung liegt bei 20,2 Prozent (2021: 16,8 Prozent). Das entspricht einem rela­tiven Wachstum von 20 Prozent.

Die Digi­tali­sie­rungs­quote, die angibt, wie viele Menschen über mindes­tens eine digi­tale Radio­emp­fangs­mög­lich­keit verfügen, steigt von 65,7 Prozent im Jahr 2021 auf nun 68,4 Prozent.

Mehr Geräte, mehr Programme, mehr Nutzung

Die Ergeb­nisse des Digi­tali­sie­rungs­berichts belegen das anhal­tende Wachstum von DAB+ und bestä­tigen einen Trend, den bereits die Reich­wei­ten­studie ma 2022 Audio II nach­weisen konnte: Bei der Messung der Verbrei­tungs­wege gehört DAB+ erneut zu den Gewin­nern. Im weitesten Hörer­kreis erreicht digi­tales Anten­nen­radio mitt­ler­weile eine Reich­weite von 27 Prozent (Hörer ab 14 Jahre, ma 2022 Audio I: 24,5 Prozent). Im Vorjahr lag der Anteil noch bei knapp über 20 Prozent. Das entspricht einem rela­tiven Wachstum von 30 Prozent inner­halb eines Jahres.

Webradio: Smart Speaker werden trotz Hype eher selten für Radio genutzt

Bei der Analyse der Webradio-Nutzung fällt auf, dass Smart Speaker trotz großem Hype bei der Radio­nut­zung über das Internet weiterhin eine unter­geord­nete Rolle spielen und kaum Einfluss auf den Digi­tali­sie­rungs­fort­schritt haben. Inter­net­radio wird am meisten über Smart­phones gehört (26,5 Prozent) gefolgt vom Laptop (12,7 Prozent) und dem PC (11,8 Prozent). Nur 9,3 Prozent nutzen Webradio auf Smart Spea­kern. Erfolg­rei­cher ist die Inter­net­radio-Nutzung am Smart-TV (11,3 Prozent). Immerhin 11,6 Prozent hören Inter­net­radio inzwi­schen im Auto.

Für DAB+ ist ein neuer Warn­dienst in Entwick­lung.

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