DAB+: Mehr Reichweite in Bayern und Radio aus der Ukraine
Das DAB+-Ensemble München bekommt mehr Reichweite
Foto: Media Broadcast
Mit dem Standort Isen östlich der bayerischen Landeshauptstadt bekommt das Lokalnetz für das digital-terrestrische Radio DAB+ in der Region München Anfang Juli Zuwachs. Neben dem Olympiaturm und Ismaning optimiert der dritte Standort im Kanal 11C und den digitalen Radioempfang vor allem in den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg und versorgt damit vor allem Pendler, die Münchner Lokalradios nun erstmals von der Isar-Metropole bis zum Wohnort störungsfrei empfangen können.
Insgesamt werden dann in der Region München zirka 2,76 Millionen Einwohner mit den DAB+-Programmen des Lokalnetzes München erreicht. Für rund 2,35 Millionen Einwohner ist zum Empfang der DAB+-Programme eine Zimmerantenne ausreichend. Aktuell können damit in der Region München ihre lokalen DAB+-Programme zirka 80,3 Prozent der Bewohner DAB+ in Gebäuden und rund 94,4 Prozent mobil empfangen.
Das Netz München umfasst aktuell die Radiostationen 95,5 Charivari, 106,4 TOP FM, DIGITAL CLASSIX, ENERGY München, M94,5, MEGA RADIO, Münchner Kirchenradio, Radio 2DAY, Radio Arabella, Radio Galaxy, Radio Gong 96,3, Radio Lora 92,4 (Radio Feierwerk, Christliches Radio München) und Radio München.
Medienanstalt Rheinland-Pfalz berät über Zulassung für ukrainischen Radiosender
Das DAB+-Ensemble München bekommt mehr Reichweite
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Im Raum Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz möchten unterdessen der Netzbetreiber Milling Broadcast und der lokale, kirchliche Sender Studio Nahe im Rahmen des lokalen DAB+-Versuch (Kanal 12A) gerne ein Programm des öffentlich-rechtlichen ukrainischen Rundfunks - UA-1 (Nazionalna Suspilna Teleradiokompanija Ukrajiny) - ausstrahlen. Das Programm wird seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und der damit einsetzenden Flüchtlingsbewegung auch in Tschechien und Polen im Digitalradio verbreitet. Zielgruppe sollen Flüchtlinge aus der Ukraine sein, die in Bad Kreuznach, in Rheinhessen und im Rheingau untergekommen sind und auf dem einfachen terrestrischen Weg Informationen aus der Heimat bekommen können, ohne die Server durch Internetstreaming weiter zu belasten. Das Projekt sei ein Zeichen der Solidaritätsbekundungen, wie Studio Nahe-Chef Michael Pauken auf Facebook erklärt.
In seiner Sitzung am 8. Juli will sich die Medienanstalt Rheinland-Pfalz mit dem Thema befassen. Für die Verbreitung ist noch eine Zustimmung des Medienrats notwendig.
Zugleich soll über die Durchführung des DAB+-Versuchs "Rheinland-Pfalz regional" weiter beraten werden. Hier wird derzeit ein Plattformbetreiber für weitere Multiplexe in Koblenz, Ludwigshafen, Mainz, Trier und Kaiserslautern gesucht.
Baden-Württemberg: Betriebsversuch für lokales DAB+ gestartet
In Baden-Württemberg ist ein weiterer Betriebsversuch der Initiative Regionalradio BW gestartet. In den kommenden Monaten will die Initiative die Möglichkeiten von Small Scale DAB+ in einem Testgebiet zwischen Heilbronn und Stuttgart aufzeigen. Hierüber wird ein kostengünstiger Betrieb des digitalen Radios ermöglicht. Von zunächst einer, im Endausbau drei Sendeanlagen wird das Gebiet versorgt, die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) hat allerdings für den Testzeitraum keine Ausstrahlung von Rundfunkinhalten, sondern lediglich Ansage-Schleifen oder Messtönen erlaubt. Hierfür sollen auf bis zu 16 Kanälen unterschiedliche Parameter mit Wort und Musik sowie Slideshows ausgestrahlt werden. Der Betriebsversuch ist bis 31. Dezember 2022 befristet.
Ziel der Initiative ist es, auch kleinen Lokalradios oder nicht-kommerziellen Veranstaltern und Lernradios den Zugang zum Digitalradio DAB+ zu ermöglichen. Es ist zum momentanen Zeitpunkt jedoch noch fraglich, ob es über den Testbetrieb hinaus weitere Aktivitäten der Initiative geben wird. Reges Interesse von potenziellen Veranstaltern ist laut Initiatorin Dana Diezemann vorhanden.
Netzbetreiber Media Broadcast ist offen für einen dritten, nationalen DAB+-Multiplex.