Zwei Karten

Dual-SIM-Handy oder Zweithandy: Vor- und Nachteile

Dual-SIM hat sich schon lange auf dem Endkun­den­markt etabliert. Wir erör­tern, wann diese Lösung für zwei Chip­karten die beste ist und wann sich ein Zweit­gerät lohnt.
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Wer zwei SIM-Karten für den Handy-Betrieb nutzen möchte, hat die Wahl, ob er beide in einem Mobil­gerät (Dual-SIM) oder jeweils eine in zwei Mobil­geräten verwendet. Alle aktu­ellen Smart­phones mit Android oder iOS sowie viele Feature-Phones und klas­sische Handys verfügen über zwei SIM-Karten-Schächte oder eSIM. Dennoch ist es in manchen Szena­rien empfeh­lens­wert, ein Zweit­gerät für eine weitere SIM-Karte in Betracht zu ziehen. Beispiels­weise, um Alltag und Beruf besser vonein­ander zu trennen oder nicht immer das High-End-Smart­phone mitnehmen zu müssen. Wir verglei­chen die beiden Ansätze.

Wissens­wertes über Dual-SIM-Betrieb und Zweit­geräte

Dual-SIM oder Zweitgerät? Dual-SIM oder Zweitgerät?
Andre Reinhardt
Schon vor 21 Jahren kam mit dem Benefon twin das erste Handy auf den Markt, das zwei Chip­karten für den Mobil­funk aufnehmen konnte. Anfang der 2010er begannen größere Smart­phone-Hersteller wie Samsung, Nokia und Sony damit, Mobil­tele­fone mit Dual-SIM-Funk­tio­nalität zu veröf­fent­lichen. Apple reihte sich erst 2018 mit der Einfüh­rung des iPhone Xs als Unter­stützer von zwei Mobil­funk­anschlüssen in einem Handy ein. Ab iOS 14.5 ist 5G im Dual-SIM-Betrieb möglich. Hier­zulande werden die neueren iPhones mit einem physi­schen Nano-SIM-Karten­schacht und einer eSIM vermarktet. Im Android-Lager vari­ieren die Dual-SIM-Lösungen. Dual-SIM-Einstellungen Dual-SIM-Einstellungen
Andre Reinhardt
Je nach Ausstat­tung ist ein Zweit­handy erschwing­lich. So ist beispiels­weise das Nokia 225 4G schon für unter 50 Euro erhält­lich. Wer WhatsApp auf dem Mobil­gerät braucht, kann sich das unter 60 Euro kostende Nokia 6300 4G genauer ansehen. Im Smart­phone-Sektor gibt es das Galaxy A01 Core für etwa 100 Euro sowie die 5G-fähigen Exem­plare Xiaomi Poco M3 und Galaxy A22 für 178 Euro respek­tive 215 Euro.

Die Eigen­heiten des Dual-SIM-Betriebs

Bei der Dual-SIM-Nutzung ist nur ein Mobil­gerät erfor­der­lich. Man muss also nicht zwei Produkte pflegen und es besteht keine Gefahr, verse­hent­lich das falsche Handy einzu­ste­cken. Außerdem werden die Umwelt und der Geld­beutel geschont, wenn nur ein Telefon regel­mäßig an die Steck­dose muss. Gene­rell gibt es eine Ersparnis, da keine Anschaf­fung eines zusätz­lichen Geräts für eine zweite SIM-Karte notwendig ist. Ein Nach­teil könnte sein, dass ein Dual-SIM-Handy einen höheren Strom­ver­brauch aufweist, wenn zwei SIM-Karten aktiv genutzt werden. Handy im Dual-SIM-Betrieb Handy im Dual-SIM-Betrieb
Andre Reinhardt
Die Flexi­bilität bei der Konfi­gura­tion ist ein weiterer Vorteil von Dual-SIM. So können Sie beispiels­weise fest­legen, welche SIM-Karte sich um Anrufe, SMS / MMS und das mobile Internet kümmern soll. Stan­dard­mäßig sind zwei Rufnum­mern erreichbar, es lassen sich aber jeder­zeit eine oder beide SIM-Karten deak­tivieren. Ein Plus an Erreich­bar­keit gibt es durch die Verwen­dung unter­schied­licher Netz­betreiber. Verwenden Sie beispiels­weise eine SIM-Karte der Deut­schen Telekom und eine von Voda­fone, können Sie bei einer Störung in einem der beiden Netze immer noch kontak­tiert werden bezie­hungs­weise andere kontak­tieren.

Und auch bei Auslands­reisen ist ein Dual-SIM-Handy von Vorteil, denn so kann einfach eine SIM eines lokalen Netz­betrei­bers in das Dual-SIM-Handy einge­legt und genutzt werden, während man auf Wunsch weiterhin unter seiner bekannten, deut­schen Rufnummer erreichbar bleibt.

Zweit­gerät-Eigen­heiten und Fazit

Die Eigen­heiten beim Zweit­gerät-Einsatz

Das Haupt­argu­ment für ein zweites Mobil­gerät ist die klare Abgren­zung verschie­dener Anwen­dungs­sze­narien. So lässt sich beispiels­weise ein Handy für den privaten Gebrauch und ein anderes für Geschäfts­zwecke verwenden. Im Urlaub oder auf Ausflügen möchten manche Anwender über­dies nicht unbe­dingt ihr teures High-End-Smart­phone mitnehmen. Ein betriebs­bereites güns­tigeres Zweit­gerät bietet sich in einem solchen Fall an.

Wer mehrere Konten bei sozialen Netz­werken oder Messen­gern nutzt, stößt mit zwei Tele­fonen auf weniger Probleme. So ist es nicht immer ohne Aufwand möglich, Apps zu klonen, um diese auf einem einzigen Mobil­gerät mit mehreren Accounts zu verwenden. Eine Einschrän­kung bei der Tarif­wahl kann es durch zwei Smart­phones eben­falls nicht geben. Manche Handys wie das iPhone 13 oder das Galaxy Z Flip 3 5G haben nämlich nur einen SIM-Steck­platz und eine eSIM. Letz­tere wird noch nicht von allen Provi­dern unter­stützt. Erst- und Zweitgerät Erst- und Zweitgerät
Andre Reinhardt
Im Fall eines Verlusts oder Dieb­stahls des Handys haben User mit einem Zweit­handy außerdem ein Ersatz­gerät für den Notfall in Reserve und sind weiterhin erreichbar.

Dual-SIM oder Zweit­gerät: Fazit

Es lässt sich nicht pauscha­lisieren, welcher Ansatz der bessere ist. Haupt­säch­lich kommt es auf die Bedürf­nisse des Nutzers an. Wer vor allem seinen Geld­beutel und die Umwelt schonen sowie Flexi­bilität beim Mobil­funk möchte, ist mit einem Dual-SIM-Handy am besten beraten. Stehen hingegen eine klare Abgren­zung, etwa für beruf­liche und private Zwecke, sowie der Schutz eines Premi­ummo­dells im Vorder­grund, eignet sich ein Zweit­gerät.

Weitere Infor­mationen finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Dual-SIM.

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