Themenspezial: Verbraucher & Service EU-Palament

Schärfere EU-Regeln: Handy-Akkus bald nicht mehr verklebt

Verklebte Akkus in Smart­phones und Tablets könnten bald der Vergan­gen­heit ange­hören. Nutzer sollen diese einfach selbst wech­seln können. Ein Schlupf­loch bleibt aller­dings für die Hersteller.
Von dpa /

Batte­rien sollen in der EU künftig lang­lebiger und leichter auszu­tau­schen sein. Das Euro­papar­lament stimmte am Mitt­woch in Straß­burg einer entspre­chenden Eini­gung mit den EU-Staaten zu.

Beispiels­weise sollen Privat­per­sonen die Akkus ihrer Handys oder Laptops künftig selber austau­schen können, ohne das ganze Gerät ersetzen zu müssen. Nur wenn das Gerät für eine feuchte Umge­bung konzi­piert wurde, muss der Akku von Fach­per­sonal gewech­selt werden. Außerdem sollen Ersatz­bat­terien für Geräte noch mindes­tens fünf Jahre erhält­lich sein, nachdem sie auf den Markt gebracht wurden. Batte­rien etwa von E-Autos werden künftig mit ihrem CO2-Fußab­druck gekenn­zeichnet.

Auch schär­fere Recy­cling­vor­schriften

Akkus sollen selbst gewechselt werden können Akkus sollen selbst gewechselt werden können
Bild: picture alliance / Boris Roessler/dpa
Die EU gibt außerdem deut­lich schär­fere Recy­cling­vor­schriften für Batte­rien und ihre Bestand­teile vor. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen, das gilt aber als Form­sache.

Die zustän­dige sozi­alde­mokra­tische Bericht­erstat­terin Achille Variati sagte dazu: "Zum ersten Mal haben wir eine Gesetz­gebung zur Kreis­lauf­wirt­schaft, die den gesamten Lebens­zyklus eines Produkts abdeckt - ein Ansatz, der sowohl für die Umwelt als auch für die Wirt­schaft gut ist."

Die neuen Regeln für Batte­rien gehen auf einen Vorschlag der EU-Kommis­sion zurück, den die Behörde im Dezember 2020 vorge­stellt hatte. Von der Rohstoff­gewin­nung bis zum Recy­cling sollen Batte­rien in der EU umwelt­freund­licher werden. Ziel ist auch eine längere Lebens­dauer der Batte­rien sowie die Einhal­tung sozialer und ökolo­gischer Stan­dards bei der Gewin­nung wich­tiger Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt.

Die meisten Nutzer kümmern sich nicht viel um die Energiever­sorgung ihres Handys - bis es plötz­lich merk­lich in seiner Leis­tung nach­lässt. Wir zeigen, wie Handy-Akkus funk­tionieren.

Mehr zum Thema Smartphone