Europol nimmt illegale Streaming-Plattform offline
Europol beschlagnahmte zahlreiche Server der Filmpiraten
Foto: Europol
Auch wenn für nicht wenige User der Reiz groß ist, sich den aktuellen Blockbuster illegal aus dem Netz zu ziehen, sollte man sich stets des Unrechts bewusst sein und seine Filme und Serien lieber aus legalen Quellen beziehen. Ganz aktuell ist nämlich Europol ein großer Schlag gegen die Filmpiraterie gelungen. Insgesamt wurden 60 Server in Europa, Nordamerika sowie Asien abgeschaltet.
Hacker-Netzwerk "Sparks Group"
Europol beschlagnahmte zahlreiche Server der Filmpiraten
Foto: Europol
Die Straftaten wurden offenbar vom Hacker-Netzwerk "Sparks Group" begangen. Bei Hauptverdächtigen in Zypern und den USA klickten die Handschellen. Offenbar besorgte sich die Gruppe ihr Material auf DVDs und Blu-Ray-Discs. Dabei gaben sie sich gegenüber Großhändlern als Einzelhändler aus und holten sich so das Material für die illegale Weiterverbreitung. Dabei hatten sie den Content jedoch nicht nur über Peer-to-Peer-Netzwerke verbreitet, sondern ebenfalls urheberrechtlich geschütztes Material gehostet.
Gegenüber der Filmindustrie sei so ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Die Gruppe hatte mit spezieller Software den Kopierschutz der Medieninhalte geknackt. Viel Vergnügen dürften allerdings weder die Betreiber noch User der Inhalte haben, welche jetzt mit umfangreichen Ermittlungsverfahren auf Basis der Europol-Durchsuchungen rechnen können.
Länderübergreifende Ermittlung
Die Aktion erfolgte in insgesamt 18 Ländern und war nur aufgrund einer internationalen Zusammenarbeit der Polizeibehörden möglich. Wie die "Brussels Times" berichtet, waren darüber hinaus Eurojust sowie amerikanische Behörden an dem gemeinsamen Schlag gegen die Filmpiraten beteiligt.
Insbesondere die US-Filmindustrie treibt massiv Verfahren gegen amerikanische und europäische Filmpiraten voran, teilweise müssen die Betroffenen in schweren Fällen sogar mit einer Auslieferung an die USA rechnen. Ein Beispiel hierfür ist der deutsche Internet-Millionär Kim Schmitz alias Kim Dotcom, gegen den das FBI seit 2012 wegen seiner ehemaligen Plattform Megaupload ermittelt, und um dessen Auslieferung aus seiner Wahlheimat Neuseeland sich die Amerikaner bereits seit langer Zeit bemühten. Aber auch andere illegale Seiten wie Kinox.to oder Movie2k.to standen im Fokus der Ermittler. Hier übergaben die Betreiber kürzlich den Ermittlern illegale Bitcoin-Einnahmen im Wert von 25 Millionen Euro.
Abmahnungen für User
Generell sollten Film-Fans sich tunlichst von illegalen Piraterie-Seiten fernhalten. Neben allgemeinen Risiken wie Viren, Backdoor-Programmen etc. setzen sie sich beim Besuch jederzeit einem erheblichen Abmahnungsrisiko aus. Besonders gefährlich sind dabei Peer-to-Peer- bzw. Torrent-Dienste, bei denen die User das Material auch noch selbst im Netz über ihren eigenen Rechner "tauschen" und damit weiterverbreiten.
Darauf folgende Gerichtsverfahren können selbst bei wenigen Minuten Filmmaterial tausende Euro plus Gerichtskosten nach sich ziehen. Bevor man sich diesem völlig unnötigen Risiko aussetzt, sollte man also lieber die rund zehn Euro Monatsgebühr für ein legales Streaming-Abo in Betracht ziehen.
Auf einer separaten Ratgeberseite empfehlen wir komplett kostenlose und legale Streaming-Dienste.