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Facebook: Werbung mit Chatbots startet

Facebook macht es Entwicklern von Chatbots für seinen Messenger leichter, die Aufmerksamkeit von Nutzern zu gewinnen. Anzeigen im Facebook-Newsfeed können nun direkt persönliche Unterhaltungen in dem Kurzmitteilungsdienst auslösen.
Von dpa / Daniel Rottinger

Werbung für Messenger Bots in der Timeline Werbung für Messenger Bots in der Timeline
Bild: Facebook
Facebook macht Ernst mit dem Geldverdienen in seinem Kurzmitteilungsdienst Messenger mit mehr als einer Milliarde Nutzer. Unternehmen können künftig im Newsfeed der Facebook-Mitglieder Anzeigen platzieren, die beim Anklicken eine Unterhaltung im Messenger starten.

Werbung für Messenger Bots in der Timeline Werbung für Messenger Bots in der Timeline
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Der Kurzmitteilungsdienst biete die passende Plattform für solche direkte Kommunikation mit den Kunden, zeigte sich Messenger-Chef David Marcus auf der Internet-Konferenz Web Summit in Lissabon überzeugt. Die neue Art der Anzeigen sei nun weltweit für alle Werbepartner verfügbar.

Unter den ersten Kunden für die neuen Anzeigen seien bekannte Marken wie Absolut Vodka. Die Getränkefirma biete auf diesem Wege Gutscheine für Gratis-Drinks an. In den USA könne in derselben Unterhaltung im Messenger auch ein Fahrdienst für den Heimweg gebucht werden.

Chatbots sollen Facebook Geld einbringen

Facebook kündigte bereits seit einiger Zeit an, dass mit der Interaktion zwischen Unternehmen und ihren Kunden im Messenger Geld verdient werden soll. Seit Frühjahr können Firmen Chatbots auf die Messenger-Plattform bringen, in denen Software eine Unterhaltung mit den Nutzern führt. Inzwischen seien rund 34 000 solcher Bots aktiv.

Am Anfang sei die Qualität vieler Chatbots schlecht gewesen, "es gab auch viel Hype", sagte Marcus. Inzwischen sei das Niveau viel höher, "auch weil wir in den vergangenen Monaten ein Ökosystem für Entwickler aufbauen konnten". Ein Erfolgsbeispiel seien sechs Millionen Interaktionen mit der Entwicklerfirma des Computerspiels Call of Duty innerhalb von 24 Stunden zum Start eines neuen Games. Nun solle die Suchfunktion verbessert werden: "Wir haben das Gefühl, dass es schließlich genug Bots gibt, die ein gutes Erlebnis bieten."

Nutzer können gesponserte Messages blocken

Damit die Messenger-Inbox nicht mit Werbe-Nachrichten überflutet wird, gibt es die Regel, dass Entwickler die Nutzer nach einem Tag nicht mehr anschreiben können, wenn diese nicht reagieren. Jetzt bekommen sie zusätzlich die Möglichkeit, die Nutzer auch danach noch mit bezahlten Nachrichten anzuschreiben. Solche "gesponserten Messages" könnten aber komplett blockiert werden, betonte Marcus.

Facebook teste im Messenger auch die neue Funktion Rooms, in der Gruppen für Mitteilungen zu einzelnen Themen organisiert werden können, gab Marcus in Lissabon bekannt. Kurzmitteilungsdienste ersetzten den Austausch von Telefonnummern, betonte er. "Warum sollte ich heute jemandem eine Abfolge von Zahlen geben, wenn er mich einfach über meinen Namen finden kann?"

Mit dem Messenger und WhatsApp mit ebenfalls mehr als einer Milliarde Nutzer hat das weltgrößte Online-Netzwerk eine besonders starke Position im Markt der Kurzmitteilungsdienste.

In einem weiteren Artikel gehen wir darauf ein, wie Nutzer bei Skype und dem Facebook Messenger Bots verwenden können.

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