Urlaubserlebnisse

Posten statt Postkarte: Via Facebook aus dem Urlaub berichten

Soziale Netzwerke können auch bei Reiseplanung hilfreich sein
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Posten statt Postkarte: Via Facebook über Urlaub informieren Urlaubsfotos via Facebook posten
Bild © Henrik Andersen - Fotolia.com
Wer in den Urlaub fährt, will natürlich auch Freunde und Bekannte an seinen Erlebnissen vor Ort teilnehmen lassen. Soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ und Twitter bieten dafür eine Plattform, die für Reisende eine immer größere Rolle spielt. Neben Bildern vom Hotel, Berichten über das Essen vor Ort oder Freizeit­aktivitäten lassen sich auch zahlreiche weitere Informationen und Erlebnisse direkt vom Urlaubsort mit anderen teilen.

Posten statt Postkarte: Via Facebook über Urlaub informieren Urlaubsfotos via Facebook posten
Bild © Henrik Andersen - Fotolia.com
Oft ist das Hotelzimmer dann gleich im Bild zu sehen. "Fotos aus dem Urlaub in sozialen Netzwerken zu zeigen, wird zunehmend ein Massen­phänomen", sagt der Unternehmens­berater Michael Faber. Zum Teil könnten sich "Freunde" schon vor dem Ende des Urlaubs durch digitale Alben klicken, in denen manchmal Hunderte von Bildern hochgeladen wurden, so der Geschäftsführer des Beratungs­unternehmens Tourismus­zukunft.

Tägliche Postings ersetzen Postkarte

"Manche Leute übertreiben es halt auch", sagt Faber. Die Kommunikation über den Urlaub schon während des Urlaubs über soziale Netzwerke ist für viele längst Standard. "Hier ist herrliches Wetter, ich liege am Strand" zu posten, ersetzt dabei nach Fabers Beobachtung immer mehr die Postkarte. Einen neuen Schub habe dieses Phänomen dadurch bekommen, dass in vielen Hotels Computer kostenlos zur Verfügung stehen und Gäste sich dort einloggen oder auf dem Zimmer kostenlos WLAN und damit ihre sozialen Netzwerke praktisch so wie zu Hause nutzen können.

Gleichzeitig werden andere typische Web-2.0-Anwendungen immer stärker Bestandteil von Facebook & Co.: Hotelbewertungen zum Beispiel, für die es einerseits eigene Portale gibt. "Andererseits loggen sich auch viele schon auf den Facebook­seiten des Hotels ein und hinterlassen da ihre Meinung", sagt Faber.

Der ständige Drang, aktuelle Erlebnisse auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+ und ähnlichen zu posten, ist jedoch nicht unbedenklich. Schon jetzt sprechen immer mehr Experten von einer steigenden Zahl der Internet-Süchtigen. Die Betroffenen verbringen täglich meist mehrere Stunden im Netz und rufen beinahe nach Zeitplan E-Mails und Posting-Benach­richti­gungen ab. Im Urlaub sollte deshalb das Internet nur in Ausnahmefällen genutzt werden, damit der Urlaub auch Erholung vom Alltag bringt.

Urlaubsplanung via Social Media

Soziale Netzwerke spielen beim Thema Urlaub längst in allen Phasen eine wichtige Rolle, hat der gelernte Reise­verkehrs­kaufmann und studierte Touristiker beobachtet - schon bei der Überlegung, wo es hingehen soll. "Etwa durch die Postings von Freunden, die auf Facebook von ihrer Rundreise durch die Türkei berichten", sagt Faber. Oder durch Videos, die von anderen Nutzern gemacht wurden, und die einen erst auf die Idee bringen, dass das Reiseziel im Clip auch etwas für einen selbst sein könnte.

Das gilt erst recht für die Informations- und Planungsphase - manchmal gar nicht gewollt. Denn auch wer eine Zielregion googelt, lande oft bei Treffern aus sozialen Netzwerken und informiert sich dort über das Reiseziel, sagt Faber. Und wer sich in Reiseportalen umschaut, nutzt sowieso oft auch soziale Netzwerke wie Facebook.

"Soziale Empfehlungen" nennt Faber solche Hinweise in entsprechenden Netzwerken, wenn zum Beispiel ein Kreta-Urlauber dort Tipps für Mountainbiker gibt, die gerne abseits der geteerten Straßen unterwegs sind. Solchen "User Generated Content" nutzen zum Beispiel bereits manche Destinations­seiten, wie zum Beispiel Rheinland-Pfalz-Tourismus. Dort gibt es unter anderem einen Blog von "Radfahrerreportern", in dem Radtouristen von ihren Erfahrungen beim Radeln in der Region berichten.

Einzelne Regionen seien in dieser Hinsicht sogar deutlich weiter als viele Reise­veranstalter, sagt Faber. Von denen hätten viele noch nicht kapiert, dass ihr Auftritt im Internet mehr sein könne als eine Verkaufs­plattform.

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