Fairphone 2: Hersteller kündigt Support-Ende an
Im Jahr 2015 stellte Fairphone das weltweit erste modulare Smartphone vor. Das Besondere am Fairphone 2 ist seine Aufteilung in 7 Module, die sich bei einem Defekt oder für ein Upgrade, beispielsweise eine bessere Kamera, problemlos austauschen lassen. Das niederländische Unternehmen setzte damit einen neuen Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit.
43 Software-Updates seit 2015
Bis heute hat Fairphone über 115.000 Geräte des Modells verkauft, von denen noch rund 15.000 in Gebrauch sind. Nun läutet der Hersteller mit einem letzten Update auf Basis von Android 10 das Ende des technischen Supports für das in die Jahre gekommene Smartphone ein. Ersatzteile wird es weiterhin geben, solange der Vorrat reicht.
In die Jahre gekommen: Das weltweit erste Modular-Phone alias Fairphone 2
Bild: Fairphone
Mit dieser langen Update-Spanne macht Fairphone vor, was man sich von manch einem anderen Herstellern nur wünschen kann. Bei seinem Marktstart lief auf dem Modular-Phone Android 5, das anschließend auf Android 6, Android 7.1, Android 9 und zuletzt auf Android 10 aktualisiert wurde. Während der gesamten bisherigen Lebensdauer des Fairphone 2 hat das Unternehmen insgesamt 43 Software-Updates zur Verfügung gestellt.
Veraltete Chips bedingen das Support-Aus
Inzwischen veraltete Chips sind der Grund für das Aus der Unterstützung. Die langjährige Versorgung mit Updates wurde laut Fairphone unter anderem durch seine Offenheit gegenüber Open-Source-Software gewährleistet. Open-Source-Communities sind es auch, die ermöglichen, dass Nutzer ihr Fairphone 2 nach dem Ende des offiziellen Supports mit freien Betriebssystemen wie LineageOS oder /e/OS auf Android 11 upgraden können.
Längere Update-Spanne als ursprünglich erwartet
Wie Agnes Crepet, Head of Software Longevity bei Fairphone, erklärt, hatte das Software-Team beim Marktstart des Fairphone 2 den Ehrgeiz, das Telefon drei bis fünf Jahre lang zu unterstützen. Man sei stolz darauf, die ursprünglichen Ziele für das Smarphone weit übertroffen zu haben.
Große Hersteller folgen dem Beispiel - zumindest teilweise
Ein seltenes Beispiel für Hersteller, die vereinzelte Modelle ebenso lange mit Updates versorgten, ist Apple. Das Unternehmen hatte 2021 die iOS-Version 12.5.2 für sein iPhone 5s bereitgestellt, das zu dem Zeitpunkt ebenfalls über sieben Jahre alt war.
Auch Samsung verspricht inzwischen längere Updates als zum Marktstart des Fairphone 2 üblich. So bekommen High-End-Geräte des südkoreanischen Unternehmens ab der Galaxy-S22-Serie vier Android-Updates und mindestens fünf Jahre lang Sicherheitsupdates.
Die Großunternehmen arbeiten ebenso daran, ausgesuchte Mobilgeräte aus ihren Portfolios nachhaltiger zu gestalten. So bietet Apple bereits Selbstreparatur-Kits an, die eine für den Nutzer kostengünstigere Instandsetzung seines iPhones ermöglichen. Samsung und Nokia ziehen inzwischen nach. Vorgesehene Upgrade-Möglichkeiten auf ein verbessertes Hardware-Modul, wie bei den Fairphones 2 bis 4, gibt es bei den Boliden allerdings nicht.
Fairphone setzte sich von Anfang an nicht nur für eine ressourcenschonende Herstellung seiner Geräte, sondern auch für faire Arbeitspraktiken in der Elektronikindustrie ein. Auf das aktuelle Fairphone 4 gibt es fünf Jahre Garantie. Wir sind gespannt, ob die Support-Spanne des ersten Modular-Phones auch bei diesem Modell erreicht wird.
Sie fragen sich, wie das iPhone 15 wohl aussehen wird? In einem anderen Artikel erfahren Sie, was Displaygläser bereits über dessen Design verraten.