Fairphone 2

Fairphone 2: Hersteller kündigt Support-Ende an

Mit einem letzten Update auf Basis von Android 10 läutet Fair­phone das Ende des Supports für sein sieben Jahre altes Fair­phone 2 ein. Kommen andere Hersteller an die Support-Spanne des Fair­phone 2 heran?
Von Claudia Krüger

Im Jahr 2015 stellte Fair­phone das welt­weit erste modu­lare Smart­phone vor. Das Beson­dere am Fair­phone 2 ist seine Auftei­lung in 7 Module, die sich bei einem Defekt oder für ein Upgrade, beispiels­weise eine bessere Kamera, problemlos austau­schen lassen. Das nieder­län­dische Unter­nehmen setzte damit einen neuen Meilen­stein in Sachen Nach­hal­tig­keit.

43 Soft­ware-Updates seit 2015

Bis heute hat Fair­phone über 115.000 Geräte des Modells verkauft, von denen noch rund 15.000 in Gebrauch sind. Nun läutet der Hersteller mit einem letzten Update auf Basis von Android 10 das Ende des tech­nischen Supports für das in die Jahre gekom­mene Smart­phone ein. Ersatz­teile wird es weiterhin geben, solange der Vorrat reicht. In die Jahre gekommen: Das weltweit erste Modular-Phone alias Fairphone 2 In die Jahre gekommen: Das weltweit erste Modular-Phone alias Fairphone 2
Bild: Fairphone
Mit dieser langen Update-Spanne macht Fair­phone vor, was man sich von manch einem anderen Herstel­lern nur wünschen kann. Bei seinem Markt­start lief auf dem Modular-Phone Android 5, das anschlie­ßend auf Android 6, Android 7.1, Android 9 und zuletzt auf Android 10 aktua­lisiert wurde. Während der gesamten bishe­rigen Lebens­dauer des Fair­phone 2 hat das Unter­nehmen insge­samt 43 Soft­ware-Updates zur Verfü­gung gestellt.

Veral­tete Chips bedingen das Support-Aus

Inzwi­schen veral­tete Chips sind der Grund für das Aus der Unter­stüt­zung. Die lang­jäh­rige Versor­gung mit Updates wurde laut Fair­phone unter anderem durch seine Offen­heit gegen­über Open-Source-Soft­ware gewähr­leistet. Open-Source-Commu­nities sind es auch, die ermög­lichen, dass Nutzer ihr Fair­phone 2 nach dem Ende des offi­ziellen Supports mit freien Betriebs­sys­temen wie LineageOS oder /e/OS auf Android 11 upgraden können.

Längere Update-Spanne als ursprüng­lich erwartet

Wie Agnes Crepet, Head of Soft­ware Longe­vity bei Fair­phone, erklärt, hatte das Soft­ware-Team beim Markt­start des Fair­phone 2 den Ehrgeiz, das Telefon drei bis fünf Jahre lang zu unter­stützen. Man sei stolz darauf, die ursprüng­lichen Ziele für das Smar­phone weit über­troffen zu haben.

Große Hersteller folgen dem Beispiel - zumin­dest teil­weise

Ein seltenes Beispiel für Hersteller, die verein­zelte Modelle ebenso lange mit Updates versorgten, ist Apple. Das Unter­nehmen hatte 2021 die iOS-Version 12.5.2 für sein iPhone 5s bereit­gestellt, das zu dem Zeit­punkt eben­falls über sieben Jahre alt war.

Auch Samsung verspricht inzwi­schen längere Updates als zum Markt­start des Fair­phone 2 üblich. So bekommen High-End-Geräte des südko­rea­nischen Unter­neh­mens ab der Galaxy-S22-Serie vier Android-Updates und mindes­tens fünf Jahre lang Sicher­heits­updates.

Datenblätter

Die Groß­unter­nehmen arbeiten ebenso daran, ausge­suchte Mobil­geräte aus ihren Port­folios nach­hal­tiger zu gestalten. So bietet Apple bereits Selbstre­paratur-Kits an, die eine für den Nutzer kosten­güns­tigere Instand­set­zung seines iPhones ermög­lichen. Samsung und Nokia ziehen inzwi­schen nach. Vorge­sehene Upgrade-Möglich­keiten auf ein verbes­sertes Hard­ware-Modul, wie bei den Fair­phones 2 bis 4, gibt es bei den Boliden aller­dings nicht.

Fair­phone setzte sich von Anfang an nicht nur für eine ressour­cen­scho­nende Herstel­lung seiner Geräte, sondern auch für faire Arbeits­prak­tiken in der Elek­tronik­indus­trie ein. Auf das aktu­elle Fair­phone 4 gibt es fünf Jahre Garantie. Wir sind gespannt, ob die Support-Spanne des ersten Modular-Phones auch bei diesem Modell erreicht wird.

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