Roaming-Frust

Fonic: Voreingestelltes Roaming-Pack lässt sich nicht deaktivieren

Einzige Alternative ist der Wechsel in den Fonic-Standard-Tarif
Von Hans-Georg Kluge

In einigen Tarifen ist bei Fonic ein Internet-Day-Pack für das Datenroaming voreingestellt. Deaktivieren lässt es sich aber nicht. In einigen Tarifen ist bei Fonic ein Internet-Day-Pack für das Datenroaming voreingestellt. Deaktivieren lässt es sich aber nicht.
Bild: Telefónica / o2
Fonic aktiviert für seine Kunden in den Smart-Tarifen und dem Tarif Fonic Classic mit Inter­net-Paket das so­ge­nannte EU-Internet-Day-Pack. Das bedeutet: Wer im EU-Aus­land surfen will, bezahlt pro Ka­lender­tag 3 Euro und kann dann 10 MB ver­brauchen. Danach ist keine Nutzung des mobilen Inter­nets mehr möglich. Wer aber nur hin- und wieder eine WhatsApp-Nach­richt ver­schicken möchte, kommt aber mit sehr wenig Daten­volumen aus - und möchte nicht täglich 3 Euro bezahlen. Da wäre es doch schön, wenn ein Kunde in den Standard-EU-Tarif wechseln könnte - doch ganz so einfach ist das bei Fonic nicht.

Das Problem: Fonic lässt die Deaktivierung des Day Packs nicht zu

In einigen Tarifen ist bei Fonic ein Internet-Day-Pack für das Datenroaming voreingestellt. Deaktivieren lässt es sich aber nicht. In einigen Tarifen ist bei Fonic ein Internet-Day-Pack für das Datenroaming voreingestellt. Deaktivieren lässt es sich aber nicht.
Bild: Telefónica / o2
Wie uns Leser schreiben, wollten sie im Urlaub statt des vor­ein­gestellten Internet-Day-Packs den klassischen, von der EU regulierten Tarif nutzen. Bei diesem wird ein verbrauchtes Megabyte mit 53 Cent abgerechnet. Im Klartext: Wer im EU-Ausland sehr wenig Daten - bis zu 5 MB am Tag - verbraucht, fährt mit dem normalen EU-Tarif eigentlich besser. Problematisch für Fonic-Kunden ist aber: Der Anbieter hat das Day-Pack nicht nur voreingestellt, sondern lässt zusätzlich die Deaktivierung der Option nicht zu.

Die Webseite des Tarifs informiert nicht über die Roaming-Konditionen. In der offiziellen Preisliste findet sich jedoch der Satz: "EU Internet-Tages-Pack (automatisch bei Handy- Internet-Flatrate und Smart-Tarifen enthalten)". Einen Hinweis darauf, dass der EU-Tarif nicht zu nutzen ist, gibt es nicht.

Auf Anfrage bestätigte uns die Pressestelle des Anbieters dieses Vorgehen: "Kunden, die sich bewusst für einen Smart Tarif (S, M, Allnet) oder einen Classic Tarif Internet (inkl. Handy-Internet-Flatrate) entschieden haben, sind sehr daten­nutzungs­affin." Daher sei Fonic bestrebt, seinen Kunden auch im Ausland günstiges Surfen zu ermöglichen. Und weiter: "Der Wechsel in die volumenbasierte Abrechnung für den Datenservice nach EU-Standard ist in den oben genannten Tarifen nicht vorgesehen."

Um den Standard-EU-Tarif zu nutzen, müssen Kunden in den Standard-Fonic-Tarif wechseln. Wer zu diesem eine Internet-Flatrate gebucht hat, kann diese vorübergehend abbestellen, um dem Internet-Day-Pack zu entkommen. Das ist jedoch mit zusätzlichem Aufwand verbunden, den viele scheuen. So bleibt den betroffenen Fonic-Kunden aktuell nur, sich zu entscheiden: Zwischen 6 und 10 MB am Tag Internet-Daten verbrauchen und dafür jeden Urlaubstag 3 Euro bezahlen oder ganz auf Internetnutzung verzichten. Wer seinen Tarif wechselt, kann auch im Ausland mit geringem Datenverbrauch surfen. Alle Informationen zu den Konditionen des EU-Tarifs haben wir auf unserer Info-Seite für Sie zu­sammen­gestellt.

teltarif.de empfiehlt: Vor jedem Auslandsaufenthalt die Konditionen überprüfen

Wir empfehlen grundsätzlich, vor jedem Aufenthalt im Ausland die Roaming-Konditionen genau zu überprüfen. Das betrifft insbesondere Kosten für Datenverbrauch und Telefongespräche. Auch den Preis einer SMS sollte jeder Nutzer vorher herausfinden. Weiterhin fallen im Ausland Gebühren an, wenn der Kunde einen Anruf entgegen nimmt. Diese Kosten sollten in die Berechnung einbezogen werden, wie das Handy im Ausland genutzt wird.

Außerdem sollten Nutzer Maßnahmen ergreifen, die geeignet sind, sich selbst vor hohen Kosten zu schützen, falls das Handy geklaut werden sollte. Dringend nötig ist, dass die PIN der SIM-Karte bei jedem Neustart abgefragt wird - im Zweifel sollte dies in einem anderen Handy getestet werden. Auch eine Bildschirmsperre sollte eingerichtet sein, damit Diebe nicht ohne weiteres Premium-SMS verschicken oder teure Anrufe tätigen können. Wer dann noch die aktuelle Sperr-Hotline seines Anbieters dabei hat, hat gute Karten, im Fall der Fälle einer hohen Rechnung doch noch zu entkommen.

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