Bedenken

Fusion o2/E-Plus: Monopolkommission fürchtet um Wettbewerb

Die Monopolkommission fürchtet um den Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, falls es zur Fusion von o2 Telefónica und E-Plus kommen sollte.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Sollten E-Plus und Telefónica o2 wie geplant zusammen gehen, fürchtet die Monopolkommssion um den Wettbewerb. Sollten E-Plus und Telefónica o2 wie geplant zusammen gehen, fürchtet die Monopolkommssion um den Wettbewerb.
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Die Monopolkommission fürchtet um den Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, sollte es zu der Fusion von E-Plus und Telefónica Deutschland (o2) kommen. "Wir stehen der Tendenz zu mehr Konzentration auf den Mobilfunkmärkten kritisch gegenüber", sagte der Kommissionsvorsitzende Daniel Zimmer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstag). Durch den Zusammenschluss würden E-Plus und Telefónica o2 gemeinsam zum größten deutschen Netzbetreiber, dicht gefolgt von den beiden Rivalen Deutsche Telekom und Vodafone. Sollten E-Plus und Telefónica o2 wie geplant zusammen gehen, fürchtet die Monopolkommssion um den Wettbewerb. Sollten E-Plus und Telefónica o2 wie geplant zusammen gehen, fürchtet die Monopolkommssion um den Wettbewerb.
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Die Monopolkommission, die die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen berät, warnt davor, den Markt auf weniger als vier Anbieter zu verengen. Für den Fall, dass die Europäische Kommission die Fusion genehmigt, kann sich Zimmer die Umverteilung von Funkfrequenzen vorstellen.

Die Bundesnetzagentur bereitet zur Zeit eine neue Versteigerung vor. "Wenn es zu der Fusion käme, erschiene es aus Wettbewerbsgründen wichtig, dass in einer Auktion genügend Spektrum für den Marktzutritt eines neuen Anbieters zur Verfügung steht", so Zimmer.

Allerdings hält die Mobilfunk-Branche den Start eines Neueinsteigers für wenig wahrscheinlich. Ein neuer Anbieter müsse praktisch bei null anfangen und sowohl ein komplettes neues Netz als auch Vertiebsstrukturen und einen Kundenservice aufbauen. Gegen die etablierte Konkurrenz von drei großen Netzbetreibern ist das selbst mit einem gigantischen Finanzaufwand kaum möglich. Das Beispiel von Quam hat in Deutschland bereits gezeigt, dass es praktisch unmöglich ist, als Spätstarter einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Quam war im November 2001 als fünfter Netzbetreiber angetreten und musste den Betrieb kaum ein Jahr später wieder einstellen.

Auch ist derzeit noch gar nicht klar, wer am Ende für die Prüfung der Übernahme von E-Plus durch Telefónica überhaupt zuständig ist. Die EU-Kommission will bis zum 20. Dezember überlegen, ob sie den Fall selbst entscheidet oder ihn an das deutsche Bundeskartellamt verweist.

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