Webkit

Browser-Entwicklung: Google und Apple trennen sich

Google entwickelt eigene Plattform mit dem Namen Blink
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Google entwickelt Webkit nicht mehr weiter, sondern setzt auf Blink Google entwickelt Webkit nicht mehr weiter, sondern setzt auf Blink
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Die Internetbrowser von Google und Apple werden künftig mit getrennten Herzen schlagen. Google kündigte an, die bisher gemeinsam entwickelte Technik mit der Bezeichnung Webkit nicht weiter nutzen zu wollen. Stattdessen will Google auf dieser bisherigen Grundlage eine eigene neue Plattform namens Blink entwickeln.

Webkit ist eine sogenannte HTML-Rendering-Engine, die bestimmt, wie Internet-Inhalte von Browsern dargestellt werden. Es gibt mehrere solcher Bausteine für die verschiedenen Browser von Microsoft (Trident für den Internet Explorer), Mozilla (Gecko für den Browser Firefox), Opera und eben Apple und Google (alle Webkit). Die Unterschiede sind für Browser-Anwender kaum zu erkennen, müssen aber von Entwicklern insbesondere bei Web-Anwendungen beachtet werden.

7 000 Dateien und 4,5 Millionen Zeilen Code fallen weg

Google entwickelt Webkit nicht mehr weiter, sondern setzt auf Blink Google entwickelt Webkit nicht mehr weiter, sondern setzt auf Blink
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Die Entwicklung von Webkit hat ihre Wurzeln 2001 im Linux-Projekt KDE. Doch das gemeinsame Projekt sei über die Jahre zu ausufernd geworden, schrieb Programmierer Adam Barth in einem Google-Blog. Deswegen will Google im Alleingang eine schlankere und schnellere Version erstellen.

Gleich zu Anfang sollen mehr als 7 000 Dateien aus dem Programmcode gelöscht werden - mehr als 4,5 Millionen Zeilen Programmiersprache fielen dadurch weg. Das soll das Programm künftig stabiler und weniger fehleranfällig machen, schrieb Barth. Blink wird für das Software-Projekt Chromium entwickelt, das den Kern des Google-Browsers Chrome stellt. Opera will ebenfalls auf Googles Blink setzen. Die Norweger hatten erst im Februar den Wechsel zu Webkit bekannt gegeben.

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