Bußgeld

Handy am Steuer: Autofahrern könnte bald Fahrverbot drohen

Politik und Polizei fordern höhere Strafen bei der Handy-Nutzung des Fahrzeugführers während der Fahrt. Nun ist die Rede von einem Monat Fahrverbot sowie einem höheren Bußgeld.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Drohen bald schärfere Strafen bei der Handy-Nutzung am Steuer? Drohen bald schärfere Strafen bei der Handy-Nutzung am Steuer?
Bild: dpa
Die Nutzung des Smartphones als Fahrzeugführer während der Fahrt kann zu Unfällen führen, da der Nutzer sich auf das Gespräch und nicht auf den Straßenverkehr konzentriert. Erst vor einem Monat hatte die Polizei mitgeteilt, dass mehr Unfälle durch die Handy-Nutzung des Fahrers während der Fahrt verzeichnet werden. Die Politik hat sich nun dies­bezüglich eingeschaltet und zieht ihre Konsequenzen aus dem Verhalten der Autofahrer.

Demnach wird ein härteres Durchgreifen gefordert - auch von der Polzeige­werkschaft, wie das Handelsblatt berichtet. Derzeit droht den Autofahrern, die ihr Handy während der Fahrt nutzen, eine Strafe von 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg. Nun ist die Rede von einem Fahrverbot sowie einer höheren Geldstrafe. Der SPD-Verkehrsexperte Martin Burkert betont: "Die Nutzung von Handy oder Tablet am Steuer sollte meiner Meinung nach mit einem Monat Fahrverbot geahndet werden." Eine noch höhere Strafe bei Verstoß fordert Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, und teilt den Kollegen vom Handelsblatt mit: "Wir sollten zum Punkteeintrag ein Bußgeld von mindestens 180 Euro und ein vierwöchiges Fahrverbot aussprechen, das ist die richtige Antwort auf diesen lebensgefährlichen Leichtsinn."

Zu milde Sanktionen

Drohen bald schärfere Strafen bei der Handy-Nutzung am Steuer? Drohen bald schärfere Strafen bei der Handy-Nutzung am Steuer?
Bild: dpa
Die aktuelle Strafe sei dem verkehrs­politische Sprecher der Unions-Bundestags­fraktion, Ulrich Lange, viel zu milde. Die Sanktionen müssten viel härter ausfallen. Allerdings müsse es auch eine technische Entwicklung geben. Lange meint: "Wer während der Fahrt tippt, surft oder mit dem Handy in der Hand telefoniert, riskiert Menschenleben. Zur Unfallvermeidung sollten zukünftig verstärkt innovative Technologien eingesetzt werden. Lkws brauchen automatische Notbremssysteme für das Stauende oder Abbiegeassistenten gegen den toten Winkel."

Kürzlich hat das Statistische Bundesamt seine Verkehrsunfall­statistik veröffentlicht. Demnach sind 2015 genau 3459 Menschen auf deutschen Straßen ums Leben gekommen. Einer Schätzung des ADAC zufolge passiert jeder zehnte Unfall durch eine unzulässige Nutzung des Handys während der Fahrt.

Immer öfter ertappt die Polizei auf deutschen Straßen Autofahrer mit dem Handy in der Hand. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.

Mehr zum Thema Auto