Dropbox: Modifizierte Android-App erschwindelt mehr Speicher
Dropbox bietet HTC-Nutzern mehr Speicher
Screenshot: teltarif.de
Der beliebte Cloud-Anbieter Dropbox
verschenkt bei Anmeldung zwei Gigabyte Online-Speicher. HTC-Kunden bekommen
für zwei Jahre kostenlos 23 GB dazu. Doch mit einer modifizierten App erschwindeln
sich nun auch Besitzer eines beliebigen Android-Smartphones den zusätzlichen
Speicher. HTC und Dropbox wollen nun Maßnahmen dagegen ergreifen.
Kostenlose Synchronisation zwischen Computer, Smartphone und Tablet
Dropbox bietet HTC-Nutzern mehr Speicher
Screenshot: teltarif.de
Mehr als 50 Millionen Anwender nutzen den kostenlosen Cloud-Speicher Dropbox
zum Austausch ihrer Fotos, Videos und Dokumente zwischen Computern, Smartphones
und Tablets. Das US-amerikanische Unternehmen bietet nach einer einfachen
Anmeldung zwei Gigabyte gratis. Wirbt der Nutzer Freunde, bekommt er pro
Neuzugang 500 MB mehr Online-Speicher hinzu - mit einem Limit von
16 GB. Kostenpflichtig können Anwender Pakete zu 50 oder 100 GB,
Teams zu einem Terabyte und mehr nutzen.
Unter Windows, Mac OSX und Linux erfolgt der Austausch der Dateien über einen zentralen Ordner. Die Synchronisation über den Online-Speicher erfolgt automatisch. Für mobile Endgeräte stehen außerdem Apps bereit, mit denen der Nutzer auf seine Daten in der Cloud zugreifen kann. Hier werden die mobilen Betriebssysteme iOS, Android und Blackberry OS unterstützt.
HTC-Kunden erhalten 23 GB extra
Vom Handy aus - hier einem iPhone - können Bilder und Videos in die Cloud geladen werden
Screenshot: teltarif.de
Ein besonderes Angebot unterbreitete der Smartphone-Hersteller HTC Ende
Februar anlässlich der Vorstellung seiner neuen Smartphone-Serie
One seinen
Kunden. Auf allen HTC-Geräten, auf denen die neuste Version der eigenen
Benutzeroberfläche HTC Sense 4.0 läuft, bekommen Kunden zwei Jahre
lang 23 GB kostenlosen Online-Speicher hinzu.
Schon bald tauchte im XDA Developer Forum eine Anleitung auf, die Anwender auch auf anderen Android-Smartphones in den Genuss des zusätzlichen Speichers kommen. Dazu sollten sie die offizielle Dropbox-App auf ihren Geräten entfernen und stattdessen eine modifizierte Version installieren.
Dazu müssten sie Apps aus fremden Quellen zulassen und eine APK-Datei über ein Programm wie etwa den Astro File Manager auf das Handy laden. Ob die alternative App jedoch Schadcode enthält, ist nicht bekannt. Google empfiehlt, Apps aus anderen Quellen nicht zuzulassen, da sie möglicherweise Malware, Spyware oder Trojaner enthalten könnten.
Dropbox plant Streichung des erschwindelten Speichers
Inzwischen hat sich auch Dropbox zu dem Speicherklau im eigenen Forum zu Wort gemeldet. Die Nutzung einer modifizierten APK-Datei sei unrechtmäßig - es wird empfohlen, sich nur die originale App herunterzuladen. Die für den Account verwendete E-Mail-Adresse könnte außerdem schnell in Spam-Verteilern landen.
Dropbox werde außerdem gegen die Nutzer mit unrechtmäßig erworbenen Speicher vorgehen. So kündigt Support-Mitarbeiter Sean B. im Forum an, dass der über diese Methode erschlichene zusätzliche Speicher gesperrt werde. Ob auch die entsprechenden Benutzerzugänge gesperrt werden oder rechtliche Schritte gegen die Nutzer eingeleitet werden, ließ er allerdings noch offen.