Tanzbein

Im Test: Facebook-Handy HTC Salsa bittet zum Tanz

HTC will mit dem Salsa vor allem junge Käufern locken
Von Ulf Schneider

Der interne Speicherplatz fällt mit rund 117 MB zwar nicht sonderlich üppig aus, doch die beigelegte 2GB-microSD-Speicherkarte reicht als Starthilfe zunächst einmal aus. Im Multimedia-Sektor wird das übliche Programm geboten: UKW-Radio, Audio/Video-Player sowie eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Videoclips mit maximal 720 mal 480 Pixel. Qualitativ ist der Knipser Durchschnitt, zumindest aber bei Tagesaufnahmen geht die Schärfe und Farbechtheit in Ordnung. Sobald es jedoch dunkel wird, sind brauchbare Schnappschüsse wie so häufig eher Glückssache. Ein nettes Extra: Für Selbstportraits und Video-Chats ist zusätzlich eine VGA-Kamera an der Frontseite eingebaut.

Eingespieltes Doppel aus Android und Sense

HTC Salsa

Testfoto mit dem HTC Salsa Testfoto mit dem HTC Salsa
Bild: teltarif.de
Android 2.3.3 sowie HTC neueste Version der Nutzeroberfläche Sense sorgen für eine intuitive Handhabung, da hier über Jahre hinweg zwei Software-Welten sinnvoll verschmolzen sind. Allerdings sind solche Hersteller-spezifischen Oberflächen immer ein wenig Geschmackssache, und wer Sense generell nicht mag, wird es auch auf dem Salsa nicht gut finden. Angetrieben durch den Qualcomm-Prozessor lässt sich mit dem Salsa flüssig arbeiten, im normalen Alltagsbetrieb treten keine nennenswerten Wartezeiten auf. Hinzukommt eine gut gelöste Menüstruktur mit sieben Startbildschirmen, die man nach individuellen Bedürfnissen personalisieren kann. Das Surferlebnis ist insgesamt zwar okay, doch mit dem flottem kinetischen Scrolling und Fingerspreiz-Zoom von größeren Smartphones wie dem iPhone kann das Salsa nicht mithalten. Hier ist durch ein leichtes Stocken auch zu bemerken, dass sich das HTC Salsa preislich in der Mittelklasse befindet.

Die neueste Sense-Nutzeroberfläche weist einige nette Ideen auf. So stehen auch im Tastenschutzmodus mehrere Menüpunkte zur Auswahl. Indem er mit dem Finger den digitalen Entsperrungsring zum Beispiel auf das Telefonbuch-Symbol führt, gelangt der Nutzer gleich ins Adressbuch – praktisch. Größter Schwachpunkt des Salsa ist die Displaygröße in Verbindung mit der Auflösung. Bedingt durch die nach heutigen Maßstäben begrenzte Maße erfordern schnelle Eingaben via digitaler QWERTZ-Tastatur höchste Konzentration, um Fehleingaben zu vermeiden. Dank der cleveren Eingabehilfe werden aber glücklicherweise in der Regel sinnvolle Wortvorschläge unterbreitet.

Gute Akku-Laufzeit und Gesprächsqualität

Rückseite des HTC Sense Rückseite des HTC Sense
Bild: teltarif.de
Rundum erfreulich ist das Thema Messwerte, was die Akku-Laufzeit angeht. So dürfen sich selbst Vieltelefonierer auf eine Nonstop-Rufbereitschaft von bis zu sechs Tagen freuen. Multimedia-Junkies und Dauersurfer müssen das Netzteil hingegen spätestens nach drei Tagen wieder aus der Schublade ziehen. Auch das Telefonieren macht Laune. Davon abgesehen, dass kaum Nebengeräusche auftreten, klingt der Gesprächsteilnehmer angenehm präsent und recht klar – eine Leistung, die klar über dem Durchschnitt liegt. Das trifft auch auf den Freisprecher zu, der auch während der Autofahrt für eine klare Verständigung sorgt. Eine Wertung zu der Empfangsleistung ist bei einem Praxistest sicherlich nicht ganz objektiv, doch fiel während der Testphase positiv auf, dass das HTC Salsa auch unter schwierigen Bedingungen noch erreichbar war.

Fazit

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 3
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2,2
Ein kleiner Farbklecks, zeitgemäßer Komfort und ein gesunder Preis – fertig ist ein neues Android-Smartphone mit gutem Verkaufspotential. Abgesehen vom etwas zu klein dimensionierten Display kann man dem Salsa wenig ankreiden, zumal es bei den technischen Werten in der Preisklasse von rund 300 Euro überzeugt. Letztendlich dürften es aber vor allem die Facebook-Taste und die Oberschale in Jeansblau sein, die die anvisierte Zielgruppe zum Kauf animieren sollen.

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