Qualcomm: Neue Chips für 5G-Einsteiger-Smartphones
IFA als Zwitterwesen gestartet: Vor Ort und virtuell
Screenshot: teltarif.de
Wie bereits berichtet ist die IFA in diesem Jahr ein Zwitterwesen: Fachbesucher und Journalisten können in geringer Zahl entweder direkt in den Messehallen an Präsentationen teilnehmen oder virtuell übers Internet. Eine dieser ersten großen Präsentationen hielt heute Qualcomm ab.
Und auch hier zeigten sich die Auswirkungen des Corona-Jahres: Qualcomm-Präsident Christiano Amon wollte oder konnte man die Reise aus den USA nach Berlin nicht zumuten, und so hielt er seine Präsentation über das Internet. Was er überwiegend mitbrachte war: 5G, 5G - und nochmals 5G.
IFA als Zwitterwesen gestartet: Vor Ort und virtuell
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5G-Plattform für Einsteiger-Smartphones
Zahlreiche Sprecher - und so auch Qualcomm-Präsident Amon - betonen auf der IFA, was für einen wichtigen Schub die Corona-Pandemie bei dem Wunsch nach dauerhafter Konnektivität ausgelöst habe. Das Ziel sei daher, in möglichst vielen Smartphones, vor allem auch günstigeren Smartphones, zukünftig 5G zu bieten.
Qualcomm ermöglicht das den Herstellern zunächst dadurch, dass 5G auf die mobilen Plattformen der Snapdragon-4-Serie kommt. Die neue Snapdragon-4-Serie soll für eine globale Verbreitung konzipiert sein. Erste Hersteller, die bereits Schlange stehen, um die günstigere 5G-Plattform in ihre Smartphones zu integrieren, sind beispielsweise Oppo, Xiaomi und Motorola. Damit sollen 5G-Smartphones zu einem Preispunkt von rund 125 US-Dollar möglich werden - aktuell kosten diese meist noch 300 bis 400 Euro.
Der Qualcomm-Präsident mit dem Microsoft Surface Duo
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Qualcomm-Präsident Amon amüsierte sich etwas über seine eigene Prognose von der IFA 2019, man rechne mit zusätzlich etwa 20 weiteren 5G-Netzbetreibern weltweit bis 2020. Diese Prognose sei bei weitem übertroffen worden. 5G gebe es bereits in mehr als 80 kommerziellen Netzwerken in mehr als 35 Ländern in Afrika, Asien, Europa, Nordamerika, Ozeanien/Australien und Südamerika. Interessanterweise nimmt Deutschland hierbei eine Spitzen-Position ein.
Neue 5G-Plattform für Laptops von Qualcomm
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Neue Plattformen für Laptops und Smartwatches
Auch bei Smartwatches tut sich etwas: Qualcomm erwähnte heute erneut die beiden neuen Plattformen Snapdragon Wear 4100 und Snapdragon Wear 4100+, die intelligenten Uhren eine längere Akkulaufzeit erlauben soll.
Außerdem unternimmt Qualcomm weitere Bestrebungen, um Intel auf dem Desktop-Markt anzugreifen. Hierzu präsentierte Christiano Amo die zweite Generation der Plattform Qualcomm Snapdragon 8cx. Diese soll Laptop-Hersteller locken, mehr Laptops mit integriertem 5G-Modul anzubieten, die dauerhaft mit dem 5G-Netz verbunden sein können, ohne dabei übermäßig am Akku zu saugen.
Claudia Nemat: Telekom-Kurzauftritt bei der Qualcomm-Präsentation
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Telekom und Microsoft: Doch auf der IFA?
Zwei Überraschungen gelangen Qualcomm dann noch mit externen Gästen: Von der Deutschen Telekom, die eigentlich nicht zur IFA kommt, ließ er Technik-Chefin Claudia Nemat zu Wort kommen. Nemat kündigte an, 5G im Telekom-Netz solle bis zum Jahresende in Deutschland zwei Drittel der Bevölkerung erreichen (Bevölkerungsabdeckung, nicht Flächenabdeckung).
Schließlich zog Qualcomm-Präsident Amon am Schluss der Präsentation das offenbar fertige Foldable Microsoft Surface Duo aus der Jackentasche und bezeichnete es als sein momentanes Lieblings-Smartphone. In einem Gespräch mit einem Microsoft-Vertreter klang an, das in den kommenden Monaten noch weitere 5G-Geräte von Microsoft auf der Basis von Windows geplant seien.
Ein weiterer Hersteller, der auf der IFA heute Neuigkeiten gezeigt hat, ist Wiko.