Datenschutz

Apple sammelt iMessage-Metadaten

Apple speichert offenbar die Metadaten seiner Nachrichten-App iMessage. Bei einer Anordnung durch ein Gericht müssen die Daten an die zuständigen Behörden weiter­gegeben werden.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Apple speichert offenbar die Metadaten seiner Messenger-App iMessage (Nachrichten-App) 30 Tage lang. Die gesammelten Daten können dann unter Umständen an Behörden weitergegeben werden. Dies geht aus einer aufgetauchten Anleitung in den USA hervor, die von einer Polizeibehörde aus Florida stammt und nun an die Öffentlichkeit geraten ist, wie die Kollegen von inside-handy.de [Link entfernt] unter Berufung auf theintercept.com berichten. Das Dokument sorgt derzeit für Unmut bei den Apple-Nutzern und könnte ein Beleg dafür sein, dass Apple offenbar keinen großen Wert auf Datenschutz legt.

Zu den gesammelten Metadaten gehören unter anderem die E-Mail-Adresse, die Rufnummer, die IP-Adresse und die Account-Daten des jeweiligen Nutzers. Doch wie gelangt Apple an die Daten? Indem das Unternehmen den Nutzern die Möglichkeit einräumt, kostenlose iMessages zwischen zwei Apple-IDs hin und her zuschicken. Dabei findet eine Überprüfung der iMessage Logs statt, sprich: Apple erkennt beim Nachrichtenverkehr zwischen zwei Nutzern, ob die jeweilige E-Mail-Adresse oder die Rufnummer eine Apple-ID hat. Für 30 Tage speichert Apple dann diese Informationen auf den Servern. Anleitung für Behörden Anleitung für Behörden
Bild: theintercept.com

Daten nur bei richterlicher Anordnung?

Für die Behörden sind die Informationen insofern interessant, dass diese daraus schließen können, wann welche Personen in Kontakt getreten sind. Anhand der IP-Adresse lässt sich auch der Standort des Senders ermitteln. Apple selbst darf diese Daten aber nur an Behörden herausgeben, wenn es dazu eine richterliche Anordnung gibt. Zudem müssen sich die Kontakte im Adressbuch des jeweiligen iPhones oder iPads befinden, damit die Metadaten abgreifbar sind. Nach der Speicherfrist von 30 Tagen werden die Metadaten von den Servern gelöscht, allerdings ist dies keine Garantie dafür, dass Apple die Metadaten nicht bei einer erneuten Kontaktaufnahme sammelt.

Apple hat gegenüber theintercept.com Stellung bezogen und betont, dass die iMessage-App eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung habe und man den Behörden den Chat-Verlauf der Nutzer nicht einfach so zugänglich machen werde. Es bestehe aber bei einer gerichtlichen Anordnung (zum Beispiel bei einem Verbrechen) die Möglichkeit, dass diese Daten an die Behörden weitergegeben werden müssen.

Wir haben uns bereits die iPhone-Nachrichten-App iMessage unter iOS 10 näher angeschaut.

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