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Apple iPad mini im Hands-On: Wunderbar leicht, aber teuer

Gute Verarbeitung und tolle Ein-Hand-Bedienung haben ihren Preis
Aus Winnipeg berichtet

Das Apple iPad mini bietet einen guten Einstieg in die umfangreiche Software und Content-Welt von Apple und dem Smartphone- und Tablet-Betriebssystem iOS. Das iPad mini kommt mit der neuesten Version von iOS (6.0.1). Alle Programme, die auf dem großen iPad lauffähig sind, starten auch auf dem kleinen iPad. Bei unseren Tests fielen keine signifikanten Performance-Schwächen beim iPad mini auf, auch wenn hier nicht der neueste A6X-Prozessor verarbeitet wurde, sondern "nur" ein A5-Chip mit zwei Kernen. Aufwendige Spiele werden sicherlich etwas langsamer laden und starten als auf einem iPad der neuesten, vierten Generation, funktionieren aber trotzdem ruckelfrei.

Kamera, Anschlüsse, Zubehör: Restriktiv und teuer

Datenblätter

Kalender-App auf dem neuen iPad mini Kalender-App auf dem neuen iPad mini
Foto: teltarif.de
Apple integriert im iPad mini zwei Kameras: Die Front-Kamera löst 1,2 Megapixel auf und dient vor allem für Video-Telefonate über Apples Facetime-Lösung. Rückwärtig wurde eine 5-Megapixel-Kamera eingebaut, voraussichtlich baugleich mit dem Modell im aktuellen iPod touch. Anders als im neuen Musik- und Multimedia-Player fehlt allerdings ein Blitz zur Aufhellung der Bilder oder Videos - wieso Apple hier an diesem kleinen, für Schnappschüsse bei schlechten Lichtverhältnissen aber wichtigen Detail spart, bleibt das Geheimnis der Amerikaner. Videos können mit der Front-Kamera mit 720p-HD, rückwärtig in 1080p-HD aufgezeichnet werden. Einige Testaufnahmen im Ladengeschäft gelangen in ansprechender Qualität, soweit wir das direkt auf dem Display des iPad mini beurteilen konnten. Für eine genauere Analyse fehlte die Möglichkeit, die Bilder in voller Auflösung auf einem Notebook oder Computer anzuschauen.

Fotografieren mit dem iPad mini Fotografieren mit dem iPad mini
Foto: teltarif.de
Apple verbaut auch im iPad mini den neuen, zusammen mit dem iPhone 5 vorgestellten Lightning-Adapter. Wie mehrfach geschrieben, sind so kleinere und schlankere Bauformen möglich. Kontrapunkt bleibt die immer noch schlechte Verfügbarkeit von Zubehör und Adaptern und der Zwang für Bestandskunden, diverse Adapter zuhause oder im Auto auf die neue Technik hin zu tauschen. Weiterer Kritikpunkt sind die aktuell (noch) sehr hohen Preise für dieses Zubehör, ebenso wie für weiteres Zubehör wie die beliebten Smartcover.

Apple liefert das iPad mini nur mit einem Lightning-zu-USB-Kabel und einem Steckernetzteil aus. Anders als beim iPhone oder iPod touch fehlt der Kopfhörer.

iPad mini: Attraktiv, leicht und gut - aber sehr teuer

Apple profitiert auch beim iPad mini immer noch von dem "Rundum-Sorglos-Paket" für Software, Musik, Videos und Entertainment aus einer Hand, das viele Kunden trotz vergleichsweise hoher Preise für die Hardware zum Apple-Tablet greifen lässt. Gute Verarbeitung, schickes Design und der zweifelsohne beeindruckende erste Eindruck verstärken dann das Gefühl, das "richtige" Tablet gekauft zu haben und dieses bestenfalls auch in der Familie und im Freundeskreis weiter zu empfehlen.

Trotz des gleichen Funktionsumfangs lässt sich das iPad mini unserer Meinung nach nur schwer mit dem großen iPad vergleichen. Die andere Größe und das viel geringere Gewicht werden neue Anwendungsgebiete eröffnen, die vorher kaum mit iPod touch bzw. iPhone einerseits und iPad andererseits möglich waren. Apple scheint ein weiterer Geniestreich gelungen zu sein, hier noch eine weitere Produktkategorie für seine Fans geschaffen zu haben. Gleichsam ist der Preis für das kleine Tablet, gemessen in Displaygröße und Hardwareausstattung, verdammt hoch. Diese Meinung verschärft sich noch weiter, wenn es nicht (nur) das kleinste Modell mit 16 GB Speicher und Wifi-only sein soll.

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