Groß und schwer

iPad Pro: Das große Apple-Tablet im Hands-On

Apple will mit dem iPad Pro neue Kundenkreise für seine Tablets gewinnen. Wir haben im Hands-On-Test untersucht, wie dafür die Chancen stehen. Auch den Apple Pencil und das Smart Keyboard haben wir uns im Kurz-Test angesehen.
Von

Neben dem iPad Pro selbst ist auch das Zubehör interessant. Mitarbeiter im Apple Store erklärten allerdings auf Nachfrage, dass der besonders oft nachgefragte Apple Pencil, der Stylus für das Tablet, aktuell kaum lieferbar ist. Im Online-Store des Herstellers werden derzeit vier bis fünf Wochen Lieferzeit angegeben.

Apple iPad Pro

Der Stylus wird direkt mit einem iPad Pro gekoppelt und lässt sich danach nicht mehr mit anderen Tablets nutzen - es sei denn, die zuvor vorgenommene Kopplung wird wieder aufgelöst. Im kurzen Test machte es durchaus Spaß, mit dem Apple Pencil handschriftlich - beispielsweise in der Notizen-App - zu schreiben oder zu zeichnen. Für die schnelle Notiz zwischendurch oder auch für das Anfertigen einer Skizze ist der Stylus ein echter Mehrwert. Bleibt zu hoffen, dass sich das Zubehör auch mit künftigen Versionen der kleineren iPad-Modelle einsetzen lässt. Apple bietet zum iPad Pro auch einen Stylus an Apple bietet zum iPad Pro auch einen Stylus an
Foto: teltarif.de

Smart Keyboard kann nicht überzeugen

Darüber hinaus bietet Apple das Smart Keyboard an. Erstmals gibt es also vom Hersteller selbst eine Tastatur als iPad-Zubehör. Diese dient gleichzeitig als Case und wird magnetisch mit dem iPad Pro gekoppelt. Optisch ähnelt die Tastatur dem Keyboard, das Microsoft für seine Surface-Tablets verkauft. Die Tasten des Apple-Zubehörs haben aber einen deutlich besseren Druckpunkt als die Tasten der Microsoft-Tastatur.

Dennoch konnte das Smart Keyboard im Test nicht vollends überzeugen. So ist der Aufstellwinkel nicht verstellbar. Zudem gibt es das Gerät nicht mit deutschem Tastatur-Layout. Stattdessen müssen die Käufer mit einer amerikanischen QWERTY-Tastatur vorlieb nehmen. Softwareseitig kann man dann aber im Menü Einstellungen - Allgemein - Tastatur - Hardware-Tastatur doch noch auf die hierzulande übliche QWERTZ-Anordnung umschalten, was aber erst recht verwirrend ist, weil dann die aufgedruckten Bezeichnungen für die einzelnen Tasten nicht mit der softwareseitig gewählten Belegung übereinstimmen.

Auch ein Touchpad, das sich als Maus-Ersatz eignen würde, sucht man vergebens. Zudem ist das iPad Pro zusammen mit dem Smart Keyboard zwar auf einer glatten Oberfläche eine sichere Einheit. Auf dem Schoß wird das dann schon deutlich wackeliger. Hier ist ein "echtes" Notebook definitiv die bessere Wahl. Das Smart Keyboard gibt es nur mit amerikanischem Tastatur-Layout Das Smart Keyboard gibt es nur mit amerikanischem Tastatur-Layout
Foto: teltarif.de

Fazit: Schwerer Brocken sucht Zielgruppe

Im Laufe des Tests hat sich der Autor dieses Berichts mehrfach gefragt, wo eigentlich die Zielgruppe des iPad Pro liegt. Zum Musikhören ist das Gerät überdimensioniert und mit Verkaufspreisen zwischen 899 und 1229 Euro viel zu teuer. Filme machen sich auf dem Fernseher dann doch deutlich besser, für unterwegs wäre für den Video-Konsum ein kleineres und vor allem deutlich leichteres Tablet die bessere Wahl. Der Einsatz des iPad Pro für die produktive Arbeit wird wiederum durch das iOS-Betriebssystem limitiert. Touchscreen statt Maus und mobile Apps anstelle der Desktop-Programme lassen das Gerät dann doch nicht zu einem echten Notebook-Ersatz werden. So gesehen ist es zumindest fraglich, ob das iPad Pro eine Trendwende für die seit einiger Zeit rückläufigen Verkaufszahlen für die Tablets von Apple einläuten kann, zumal das Gerät kein Schnäppchen ist.

Schon für das Einstiegsmodell mit 32 GB und Internet per WLAN verlangt der Hersteller 899 Euro. Damit ist das Gerät nur 100 Euro günstigster als die "kleinste" Version des MacBook Air. Interessenten, die 128 GB Speicherplatz haben möchten, zahlen für ihr Wunschmodell 1079 Euro und für die Version mit Mobilfunk-Schnittstelle fallen nochmals 150 Euro Aufpreis an, so dass das Gerät für 1229 Euro über den Ladentisch geht.

vorherige Seite:

Mehr zum Thema Apple iPad