iPhone 3G S ohne Vertrag: Mit Prepaid-Karte nutzen - so geht's
Alle anderen iPhone-spezifischen Dienste können mit einem freien iPhone und einer beliebigen SIM-Karte genauso genutzt werden wie mit einem Complete-Vertrag von T-Mobile. Voraussetzung für die Nutzung von AppStore und iTunes Store ist beispielsweise nicht der T-Mobile-Vertrag, sondern ein iTunes-Account, der bei der Aktivierung des iPhone ohnehin angegeben oder angelegt wird.
Auch die zum Betriebssystem gehörenden GoogleMaps, YouTube, die Wetter- und Börsen-Daten lassen sich mit einer beliebigen SIM-Karte nutzen. Auch hier gilt es zu beachten, dass je nach Nutzung - inbesondere von Video-Angeboten wie YouTube - ein hoher Datenverkehr anfällt, so dass GPRS-by-Call-Tarife wie die Standard-Abrechnung von simyo, Fonic oder solomo (24 Cent je Megabyte) nicht geeignet sind, da hier schnell hohe Kosten anfallen können.
Push Notification funktioniert mit jeder SIM-Karte
Die von Instant Messengern, Spielen und News-Applikationen
genutzten Push Notifications, die das iPhone seit der
Firmware-Version 3.0 bietet, sind ebenfalls nicht an einen bestimmten Vertrag oder
Netzbetreiber gebunden. Voraussetzung ist lediglich eine verfügbare Internet-Verbindung.
Dabei spielt es keine Rolle, ob diese über das Mobilfunknetz oder über WLAN hergestellt
wird. Allerdings sollte man sich nicht auf die WLAN-Verbindung verlassen. Diese wird aus
Gründen der Ersparnis von Akku-Kapazität im Ruhezustand
(bei ausgeschaltetem Display) automatisch deaktiviert.
Steht dann keine GPRS-, EDGE-, UMTS- oder
HSDPA-Verbindung zur Verfügung, so klappen auch die Benachrichtigungen nicht.
Guthaben-Abfrage für Prepaidkunden
Foto: teltarif
Anders sieht es Nutzer-Berichten zufolge bei einem iPhone aus, das eigentlich mit einem SIM-Lock ausgestattet war und per Jailbreak und Unlock für die Nutzung in einem beliebigen Netz freigeschaltet wurde. Hier berichten einige Anwender, dass die Push Notification nicht mehr funktioniert. Auf der inoffiziellen Software-Plattform Cydia steht zwar ein Patch zur Verfügung, der dieses Problem beheben soll. Offenbar schafft dieser Patch aber nicht in allen Fällen Abhilfe.
Prepaidkunden können auch Guthaben am iPhone abfragen
Für Nutzer eines T-Mobile-Vertrags belanglos, für Prepaidkunden aber durchaus wichtig: Das iPhone unterstützt auch USSD-Codes. Das sind die Zahlenkombinationen wie * 100 #, mit denen man seinen aktuellen Guthabenstand abfragen kann. Wie fast alle anderen Handys zeigt auch das iPhone nach Eingabe des Codes und der Bestätigung mit der grünen Taste den Guthabenstand an.
Eine Besonderheit gibt es für Kunden eines Reise-Discounters wie solomo, sunsim oder TouristMobile: Bei diesen Anbietern, die das virtuelle vistream-Netz nutzen, sind abgehende Telefonate im Ausland deutlich günstiger, wenn diese über einen USSD-Code im Callback geführt werden. Das funktioniert auch mit dem iPhone. Für einige Handy-Modelle lässt sich dieser Callback auch über das SIM-Application-Toolkit-Menü automatisieren. In diesem Fall können die Kunden die gewünschte Rufnummer normal anwählen, die Verbindung wird aber dennoch über Callback hergestellt. Diese Automatisierung funktioniert mit dem iPhone nicht. Im Gegenteil: Bei dieser Einstellung stürzt das iPhone ab und muss neu gebootet werden. Wer seinen Gesprächspartner dagegen im Format * 123 * Zielrufnummer # gefolgt von der grünen Taste anwählt, kann problemlos telefonieren.
Fazit: Freies iPhone kann ernsthafte Alternative zum Vertrag sein
Ein offenes iPhone aus dem Ausland kann eine ernsthafte Alternative zum Vertrag bei T-Mobile sein. Abgesehen von der Visual Mailbox sind alle iPhone-Features nutzbar - man muss allerdings fast alle Einstellungen selbst durchführen und auf einen geeigneten Tarif achten. Apple-Fans, die dies berücksichtigen, werden an einem iPhone ohne Bindung an T-Mobile sicher eine ebenso große Freude haben wie der Nutzer eines Complete-Tarifs.