Ersteindruck

iPhone XS im ersten Hands-On: Evolution statt Revolution

Das iPhone XS ist ab sofort verfügbar. Wir hatten bereits die Möglichkeit, uns das neue Smartphone von Apple einmal anzusehen und berichten über unsere ersten Eindrücke vom neuen iOS-Flaggschiff.
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Mit dem iPhone X hat Apple im vergangenen Jahr eine Aussparung am oberen Display-Ende eingeführt. Das sorgt einerseits dafür, dass der Bildschirm so groß wie möglich ist, ohne aber auf Frontkamera, Hörmuschel und Sensoren oberhalb des Touchscreens verzichten zu müssen. Andererseits ist diese Notch beim iPhone sehr groß. Huawei zeigt beim P20 Pro, wie man das besser lösen kann, sodass sich weitere Informationen in den "Display-Ohren" darstellen lassen.

Datenblätter

Unter dem Strich ist die Notch eher ein Design-Element. Der praktische Sinn hält sich in Grenzen. Ein Vertreter von HTC brachte es während der IFA Ende August in Berlin auf den Punkt: "Es gibt doch überhaupt keine Inhalte für diese Display-Form." Das ist bei Apple etwas besser als im Android-Lager, da der iPhone-Hersteller erst gar keine Apps mehr für den Store zulässt, die diese Display-Form nicht unterstützen. Die meisten Anwendungen füllen den Extra-Platz im Display aber eher mit Hintergrund und nicht mit sinnvollem Content auf.

Abseits der Dual-Kamera (zweimal 12 Megapixel) ist auf der Rückseite ein Apple-Logo zu finden. Weiter unten befinden sich Hinweise zum Gerät inklusive CE-Kennzeichen. An den Außenseiten gibt es wie gewohnt den Ein/Aus-Schalter und den Schacht für die Nano-SIM-Karte (rechts) sowie den Stumm-Schalter und die Lautstärke-Knöpfe (links). Hier gibt es demnach keine Änderungen gegenüber dem iPhone X aus dem vergangenen Jahr. Die Verarbeitung des Boliden ist tadellos Die Verarbeitung des Boliden ist tadellos
Foto: teltarif.de

Starker Prozessor und viel Speicherplatz

Der neue A12-Bionic-Prozessor sorgt zusammen mit 4 GB Arbeitsspeicher dafür, dass das iPhone XS sehr flüssig läuft. Apps starten ohne jede Verzögerung. Nach Hersteller-Angaben lassen sich bis zu fünf Billionen Rechenoperationen pro Sekunde ausführen. Da kann kaum ein anderes aktuelles Smartphone mithalten, wobei diese starke Rechenleistung bislang auch kaum gebraucht wird. Immerhin sorgt Apple so aber dafür, dass Käufer auch in den kommenden Jahren noch ein Smartphone nutzen können, das alle Alltags-Aufgaben meistern sollte.

Zudem steht das iPhone XS mit bis zu 512 GB Speicherplatz zur Verfügung. So können Nutzer schon mal ihre komplette Foto-Sammlung oder zahlreiche Videos im Smartphone mitnehmen. Nachteil: Gegenüber der Version mit 256 GB Speicher verlangt Apple einen Aufpreis von 230 Euro. Das ist kein Pappenstil und Kosten von 1549 Euro für das iPhone XS bzw. 1649 Euro für das iPhone XS Max in der größten Speicher-Ausstattung dürfte für die meisten Interessenten dann doch abschreckend sein.

Das wichtigste Feature kommt erst noch

Lightning-Anschluss auf der Unterseite Lightning-Anschluss auf der Unterseite
Foto: teltarif.de
Das iPhone XS ist eine sinnvolle Weiterentwicklung des iPhone X aus dem vergangenen Jahr. Es ist eine typische "S-Version" ohne bahnbrechende neue Features. Und doch wartet die neue iPhone-Generation mit einer Funktion auf, die es bei Smartphones von Apple bislang nicht gab: Dual-SIM. Testen konnten wir die parallele Nutzung zweier SIM-Karten (in dem Fall eine Kombination aus Nano-SIM und eSIM) aber noch nicht. Apple rüstet das Leistungsmerkmal erst später mit einem Software-Update nach.

Aus Sicht des Verfassers dieses Kurz-Tests ist genau das das "Killer-Feature", das viele Kollegen in ihren ersten Testberichten vermissen. Mit Dual-SIM lassen sich die private und geschäftliche SIM-Karte im gleichen Handy nutzen, man kann eine günstige Datenkarte vom Discounter mit einem Prepaidanschluss für Telefonate kombinieren und auf Auslandsreisen kann die lokale Wertkarte aus dem Urlaubsland parallel zur angestammten deutschen SIM genutzt werden.

Fazit: Sinnvolle Weiterentwicklung des iPhone X

iPhone XS Max im Unboxing iPhone XS Max im Unboxing
Foto: teltarif.de
Im vergangenen Jahr hatte Apple mit dem iPhone X nach vielen Jahren ein neues Design für seine Smartphones eingeführt. Es war klar, dass es in diesem Jahr ein deutlich kleineres Update geben würde. Das iPhone XS bietet mehr Rechenleistung und kleinere Kamera-Verbesserungen, die für Besitzer des iPhone X aber nicht den Neukauf rechtfertigen dürften. Interessant ist das neue Modell vor allem für Kunden, die von einem älteren Gerät kommen und bei denen ohnehin eine Neuanschaffung ansteht. Aufgrund der hohen Verkaufspreise kann es sich aber lohnen, auf das iPhone XR zu warten. Dieses Modell kommt erst Ende Oktober auf den Markt.

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