Repariert

Hiddensee: Telekom schaltet erneuertes Datenkabel ein

Im Februar hatte ein Konkur­rent der Telekom das Telekom-Seekabel im Wasser des Vitter Bodden erwischt und durch­trennt. Die Repa­ratur war aufwendig.
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Die Insel Hiddensee ist flei­ßigen TV-Zuschauern durch den Wetter­bericht bekannt und liegt auf der Land­karte "links von Rügen" in Meck­len­burg-Vorpom­mern. In diesen Tagen wurde das bereits im Februar diesen Jahres zerstörte Seekabel der Telekom zwischen Rügen und Hiddensee nach erfolg­rei­cher Repa­ratur wieder in Betrieb genommen. Suche nach den zerrissenen Kabelenden am Rügener Ufer beim Schaproder Ortsteil Seehof. Suche nach den zerrissenen Kabelenden am Rügener Ufer beim Schaproder Ortsteil Seehof.
Foto: Deutsche Telekom
Dafür mussten Tech­niker der Telekom einen Ponton (schwimm­fähige Arbeits­platt­form) im Wasser des Vitter Boddens in der Nähe der an zwei Stellen durch­trennten Leitung einrichten, damit die Spezia­listen der Telekom mehrere Tage nur etwa 100 Meter vom Rügener Ufer bei Seehof, einem Orts­teil der Gemeinde Scha­prode, entfernt arbeiten konnten. Erfordert eine ruhige Hand und viel Fingerspitzengefühl: Endmontage einer Glasfaser. Erfordert eine ruhige Hand und viel Fingerspitzengefühl: Endmontage einer Glasfaser.
Foto: Deutsche Telekom
Erster Schritt: Die zerstörten Kabel aus dem Wasser bergen. Zweiter Schritt: Ein Ersatz­glas­faser­kabel einsetzen. Mit spezi­ellen „Seeka­bel­muffen“ (eine Art druck­dichte Dose worin altes Rest­kabel und neues Ersatz­kabel verbunden sind) wurde die Verbin­dung dann wieder herge­stellt.

Das verwen­dete Seekabel ist eine Spezi­alan­fer­tigung: Im Inneren verlaufen hoch­wer­tige Stahl­armie­rungen, um die Glas­faser im Wasser vor Druck und Stößen zu schützen. Auch die Muffen sind Spezi­alan­fer­tigungen, denn sie müssen nicht nur wasser­dicht sein, sondern auch dem salzigen Wasser wider­stehen. Die fertige Muffe wird vor Rügen im Bodden-Boden versenkt und später eingegraben. Die fertige Muffe wird vor Rügen im Bodden-Boden versenkt und später eingegraben.
Foto: Deutsche Telekom
Nach der Repa­ratur wurden die Muffen mit dem neu einge­fügten Glas­faser­kabel am Grund des Vitter Bodden versenkt und später einge­graben. Das Seekabel der Telekom zwischen Rügen und Hiddensee ist fast drei Kilo­meter lang und hat eine Über­tra­gungs­kapa­zitäten von 60 Gigabit pro Sekunde.

Kein Anschlag, sondern Fehler der Konkur­renz

Die Repa­ratur des Seeka­bels war nötig geworden, weil im Februar dieses Jahres ein Konkur­rent der Telekom bei Verle­gear­beiten eigener Kabel ausge­rechnet das Kabel der Telekom zerschnitten hatte. Daraufhin waren Telefon, Mobil­funk und TV auf Hiddensee für zwei­ein­halb Tage ausge­fallen. Nur kurz nicht aufgepasst: Das zerrissenes Glasfaserkabel der Telekom. Nur kurz nicht aufgepasst: Das zerrissenes Glasfaserkabel der Telekom.
Foto: Deutsche Telekom
Glück im Unglück: Um schnell wieder die Insel versorgen zu können, hatte die Telekom bei einem örtlich aktiven Ener­gie­ver­sorger eine Glas­faser­lei­tung ange­mietet, über die die Dienste der Telekom bis zur Instand­set­zung der eigenen Leitung provi­sorisch liefen. Die Umschal­tung auf das neue Kabel erfolgte in der Nacht. Es kam glück­licher­weise zu keinen Beein­träch­tigungen für die Kunden.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Der Ausfall auf Hiddensee dauerte zwei Tage, dann konnte eine prag­mati­sche Lösung gefunden werden. Eigent­lich sollte die Lage von Kabeln gut doku­men­tiert sein, damit solche Pannen nicht passieren können. Ande­rer­seits darf diese Lage­info nicht irgend­wel­chen „bösen Menschen“ in die Finger fallen, die dann aus bizarren Motiven gezielt Infra­struktur stören können, wie neulich beim GSM-R-Bahn­funk. In allen Fällen hilft Redun­danz und gute Zusam­men­arbeit.

Die Telekom leitet ein Forschungs­pro­jekt zur Zukunft mit 6G.

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