Ratgeber

Digicam oder Smartphone-Knipse: Welche Kamera kann mehr?

Kompaktkamera hat kein Internet, Smartphone-Fotos oft unnatürlich
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Ab und zu werden wir gefragt, ob man sich bei der Qualität einer im Mobiltelefon verbauten Kamera am Preis des Smartphones orientieren kann. Bei Smartphone-Kameras kann sich der Nutzer momentan durchaus noch am Preis orientieren: Hoch­wertige Smart­phones verfügen in der Regel über die besten Kameras. Die Kameras von Ein­steiger-Smart­phones sind eher für an­spruchs­lose Schnapp­schüsse geeignet, aber nicht für hoch­wertige Fotos. Im Bereich der Mittel­klasse-Smart­phones zwischen 300 und 450 Euro gibt es mitunter aber auch schon brauchbare Foto-Module.

Bei der Auswahl eines Smartphones sollte der Nutzer nicht nur auf die vom Hersteller angegebenen technischen Daten achten (meist protzt der Hersteller mit einer hohen Megapixel-Zahl). Falls möglich sollte der Kunde das Smartphone im Geschäft in die Hand nehmen und einige Testfotos schießen. Nur so lässt sich feststellen, ob das Objektiv gerade Linien verzieht oder nicht. Auch die Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen kann so zumindest ansatzweise beurteilt werden - das ist manchmal eine Schwachstelle bei Smartphone-Kameras. Und der eingebaute Blitz hat meist eine so kurze Reichweite, dass damit zwar Portraitaufnahmen möglich sind, aber nicht die Ausleuchtung eines ganzen Raumes.

Bei der Farbdarstellung sind Smartphone-Kameras gleichwertig mit Einsteiger-Kompaktkameras Bei der Farbdarstellung sind Smartphone-Kameras gleichwertig mit Einsteiger-Kompaktkameras
Foto: teltarif.de
Die ab und zu groß herausgestellte HD-Auflösung (auch bei der Video-Aufnahme) ist überwiegend dann sinnvoll, wenn das selbst aufgenommene Bild- und Video­material beispielsweise auf einem HD-Fernseher präsentiert wird. Hochaufgelöste Bilder und Videos sollten nur über WLAN ins Internet hochgeladen werden, oder über das mobile Datennetz nur dann, wenn der Anwender einen Tarif mit hohem Inklusivvolumen besitzt. Ansonsten könnte das Datenvolumen des eigenen Mobil­funk­tarifs bald erschöpft sein - oder der Provider drosselt die Surfgeschwindigkeit. Für Facebook, Twitter und Co. reichen in der Regel auch Fotos in mittlerer Auflösung.

Wer wirklich viel mit dem Smartphone fotografieren und filmen möchte, sollte unbedingt ein Smartphone mit microSD-Speicherkartensteckplatz wählen und eine separate Speicherkarte dazu kaufen, da der interne Speicherplatz bei Smartphones begrenzt ist und eher für Apps zur Verfügung stehen sollte.

Braucht der Nutzer für eine Smartphone-Kamera Zubehör?

Das Objektiv ist bei einem Smartphone in der Regel nicht wechselbar, weil das Mobiltelefon zu wenig Platz für ein Objektiv-Bajonett bietet. Auch für ein Stativ-Gewinde oder einen Blitz-Schuh für einen externen Blitz ist in der Regel kein Platz. Darum gibt es nur ganz wenig Hardware-Zubehör für Smartphone-Kameras. Wer viel in geschlossenen Räumen fotografiert, könnte über die Anschaffung eines separaten Fotolichts (Strahler) nachdenken.

Kommt das Smartphone auf langen Wanderungen zum Einsatz, sind ein zweiter Akku und ggf. weitere Speicherkarten empfehlenswert. Wer auf ein Stativ-Gewinde, wechselbare Objektive oder einen leistungsfähigeren externen Blitz Wert legt, sollte zu einer kompakten Systemkamera mit Wechselobjektiv-System oder gleich zu einer digitalen Spiegelreflex-Kamera greifen.

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