Tablet? Nein!

Editorial: Das iPad wird erfolgreich, weil es kein Tablet ist

Apple setzt weiter auf Erfolgsgeheimnis von iPod und iPhone
Von

"Lieber Gott - lass' es bitte bald Mittwoch, 19 Uhr, werden!", seufzte ich nicht nur einmal zum Beginn dieser Woche, als ein (aberwitziges) Gerücht ein anderes jagte - es ging um die von vielen heiß ersehnte Apple-Neuerung zur Wochenmitte. Seit Mittwoch nacht sind nun die Fakten da: Apple hat mit dem iPad nach eigener Aussage eine neue Geräte-Kategorie erschaffen - zwischen Smartphone und Netbook oder Notebook. Und seit Donnerstag tobt nicht nur in unserem Verlag unter Kollegen die Diskussion über die Pros und Contras zum iPad, über neue Nutzungsmöglichkeiten - eine "Revolution" der Medienwelt wie bislang selten.

Viel Kritik und Einigkeit in einem Punkt

iPad Multitouch Das iPad unterstützt Multitouch.
Foto: Apple
Schon während der Vorstellung mischten sich so viele kritische Stimmen in den schier riesigen Nachrichten-Fluss zum iPad wie bislang selten bei einer Produktneuvorstellung (von Apple). Die Mängelliste der Technik-Journalisten aus aller Welt, aber auch jene von Apple-Fans, wurde länger und länger. Ein Grund war sicherlich die durch die Gerüchte geschürte, unglaublich große Erwartungshaltung, auf der anderen Seite passierten dem IT-Unternehmen aus Cupertino bei der Vorstellung einfach auch Fehler, die sonst in den US-typisch durchgestylten Shows nicht vorkommen: So surfte Steve Jobs während der Vorstellung etwa mit dem iPad auf einer Internetseite, die aufgrund der mangelnden Flash-Unterstützung im iPad nicht korrekt angezeigt werden konnte - das iPad soll aber gerade nach Aussagen von Apple beim Surfen im Internet neue Maßstäbe setzen.

Wie gesagt die "Mängelliste" bzw. die Liste jener Features, die beim ersten iPad schmerzlich vermisst werden, ist lang. Auch in unserem Verlag werden immer genannt: Fehlende Unterstützung von Flash, kein Multitasking, keine Steckplätze für Speicherkarten und keine USB-Anschlüsse (Datensynchronisation nur über Dock-Connector und iTunes), geringer Speicherplatz, kein offenes System (Software nur über den App-Store), keine "echte" Tastatur, kein portabler Computer (sondern "nur" ein großer iPod Touch oder ein großes iPhone) - die Liste ließe sich sicherlich noch verlängern.

Trotz der häufigen und vielleicht auch ungewohnt heftigen Kritik besteht aber relative Einigkeit in einem Punkt: Das iPad wird seinen Weg machen und sich in ordentlichen Stückzahlen und somit zum wirtschaftlichen Vorteil von Apple und seinen Aktionären verkaufen.

Auf der zweiten Seite lesen Sie mein Urteil, ob das iPad ein Tablet-PC ist und meine Prognose zum Erfolg des iPad.

Weitere News zum Apple iPad