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So gehts: Kostenlose Videos im Internet finden

Filme, Serien und andere Videos gratis im Netz anschauen
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Gratis Videos im Netz bei YouTube und Co Gratis Videos im Netz bei YouTube und Co.
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Seitdem fast jeder Internetnutzer mindestens per DSL-Leitung surft, sind Videos ein fester Bestandteil der Netzkultur. 2012 wurden nach einer Untersuchung der Unternehmensberatung Goldmedia [Link entfernt] täglich auf über 1 400 Webseiten rund 194 Millionen Clips abgerufen - Ein Jahr zuvor waren es nur 166 Millionen. Und längst nicht immer kommen Internetvideos aus der großen Grau- und Schwarzzone illegaler Plattformen: Inzwischen gibt es im Netz auch genug legale und oft kostenlose Inhalte.

Einer der größten Videoanbieter sind die klassischen Medien. "Besonders die Fernsehsender haben in ein programmbegleitendes Internetportal investiert", erklärt Stefanie Lemcke von der Unternehmensberatung Quantum Media. Die Öffentlich-Rechtlichen bieten in ihren Mediatheken sieben Tage lang einen großen Teil der bereits ausgestrahlten Sendungen online an. Experten sprechen von Catch-Up-TV (Nachhol-TV). Wer nicht alle Webseiten einzeln ansteuern will, kann sie mit dem kostenlosen Programm MediathekView gebündelt nach Videos durchsuchen. Auf Seiten wie www.sendungverpasst.de gibt es eine Übersicht über Fernsehsendungen im Internet, auch von Privatsendern.

Kostenlose aktuelle Beiträge bei RTLnow oder VOXnow

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Die stellen auf Portalen wie RTLnow oder VOXnow aktuelle Beiträge zum Teil kostenlos zur Verfügung. Zur Senderfamilie gehört auch der YouTube-Konkurrent Clipfish. Ähnlich funktioniert das Videoportal MyVideo, das zur Sendergruppe ProSiebenSat1 gehört: Auf beiden Plattformen gibt es Filme und Serien gratis, allerdings oft mit Werbeclips zu Beginn. Sendungen von Pro Sieben und Sat ein gibt es außerdem auch direkt auf der Webseite der Sender zu sehen.

Das aktuelle Fernsehprogramm lässt sich im Internet auch bei Zattoo verfolgen, inzwischen sind in Deutschland neben den Öffentlich-Rechtlichen auch einige Privatsender an Bord. Über den Dienst sind die Sender nicht nur am PC, sondern auch auf iOS- und Android-Tablets abrufbar. Viele Sender und Features, etwa HD-Bilder, gibt es aber nur gegen Geld. Ein möglicher Zattoo-Konkurrent ist der Anbieter Magine aus Schweden, der in Deutschland aber gerade erst gestartet ist. Webseiten wie www.global-itv.com [Link entfernt] sammeln außerdem Fernsehsender aus aller Welt, die gratis und ohne Zusatzprogramme im Internet abrufbar sind.

Bei so vielen Angeboten ist es kein Wunder, dass viele Nutzer bewegte Bilder gar nicht mehr hauptsächlich am Fernseher anschauen. Dieses Jahr sollen nach einer Prognose des IT-Verbands Bitkom fast 50 Millionen Geräte mit Bildschirmen verkauft werden, Monitore für den PC nicht mitgerechnet. Nur knapp jedes zehnte Display soll dabei noch zu einem Fernseher gehören, und selbst die TV-Geräte können inzwischen oft aufs Internet zugreifen.

Online-Videotheken: Videoload, Maxdome und Co.

Ein Grund für den Erfolg: Im Netz gibt es nicht mehr nur die krümeligen Ruckelvideos von früher. "Die Content-Lieferanten rüsten auf", sagt Bitkom-Experte Michael Schidlack. "Viele bieten HD-Qualität, zum Teil schon in der höchsten Auflösung von 1080p, und mit Dolby-Surround-Sound." Voraussetzung dafür ist natürlich ein ausreichend schneller Internetanschluss und ein stabiles Netzwerk zu Hause, damit die hochauflösenden Videos ohne Aussetzer zu Notebook, Tablet oder Fernseher gelangen.

Sogenannte Online-Videotheken gehören eigentlich zu den kostenpflichtigen Anbietern im Netz. Einige von ihnen bieten aber zumindest ein begrenztes Gratiskontingent: Die Podcasts auf iTunes sind zum Beispiel auch in Videoform kostenlos. Videoload bietet eine kleine Anzahl an Gratis-Serien und -Filmen. Und viele Konkurrenten wie Maxdome und Lovefilm erlauben Nutzern einen einmonatigen Test, für den sie nichts bezahlen müssen. Dabei sollten Verbraucher aber darauf achten, dass sich der Vertrag nach Ablauf der Frist nicht automatisch verlängert.

Unangefochtener Marktführer der Videoseiten im Internet ist nach wie vor das Google-Portal YouTube. Dessen Betreiber setzen nicht mehr nur auf Nutzervideos: Generell zeigt sich hier ein Trend zu professionellen Inhalten, berichtet Stefanie Lemcke. So hat YouTube zum Beispiel eigene Videokanäle eröffnet, die wie Spartensender funktionieren. Dazu gehört zum Beispiel das Comedy-Programm Ponk.

Auch andere Portale wie Dailymotion und Sevenload [Link entfernt] setzen auf die Mischung aus eigenem Content und Beiträgen der Nutzer. Das Arthaus-Kino unter den Videoportalen ist Vimeo, auf dem es unter anderem viele Kurzfilme zu sehen gibt. Und schließlich gibt es noch Spartensender wie das Musikprogramm Tape.tv, die eigentlich klassisches Fernsehen machen, es aber ausschließlich im Netz zeigen.

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