Vernetzte medizinische Geräte als gefährliche Waffen
Durch die stärkere Verbreitung von vernetzen Gesundheits-Devices ergeben sich gleich mehrere Angriffs-Szenarien.
Bild: McAfee
Vernetzte medizinische Geräte könnten in der
Zukunft wegen nicht erkannter Schwachstellen als tödliche Waffen
eingesetzt werden. Davor haben Experten der IT-Sicherheitsfirma
McAfee gewarnt. "Wenn ein vernetztes Gerät in den menschlichen Körper
implantiert wurde, sind die Konsequenzen eines Cyberangriffs
besonders bedrohlich", heißt es in einem neuen McAfee-Bericht.
Potenziell noch gefährlicher als gezielte Anschläge seien
Computerviren. "Theoretisch könnte sich Schadsoftware im Internet
verbreiten und alle Personen mit einem anfälligen Gerät treffen."
McAfee-Bericht beschreibt tödliches Herzschrittmacherszenario
Durch die stärkere Verbreitung von vernetzen Gesundheits-Devices ergeben sich gleich mehrere Angriffs-Szenarien.
Bild: McAfee
Der Computerexperte Jay Radcliffe, der selbst Diabetiker ist, hatte
bereits 2011 demonstriert, dass er Insulinpumpen über Funk
manipulieren konnte. Ihm gelang es bei den Pumpen, die
Insulin-Injektionen ersetzen, die Dosis zu beeinflussen. Wenig später
entdeckte der 2013 verstorbene Hacker Barnaby Jack weitere
Schwachstellen. Noch ein Schreckensszenario in dem McAfee-Bericht
[Link entfernt]
sind Herzschrittmacher, die tödliche Stromstöße abgeben können.
Fitness-Armbändern als Schwachstelle
Ein zweiter Risiko-Faktor sei die Flut sehr persönlicher Daten, die bei medizinischen Geräten anfalle, sagte der europäische McAfee-Technikchef Raj Samani. "Schon mit Fitness-Armbändern bekommt man einen tiefen Einblick in den Alltag der Menschen", gab er zu bedenken. Die Nutzer sollten sich stets Gedanken darüber machen, was mit ihren Daten passiert.
Hacker verschafft sich Zugang zu Sozialversicherungsnummern
Wie zur Bestätigung dieser Warnungen räumte der US-Krankenversicherer Premera gestern einen Hacker-Angriff ein, bei dem medizinische Daten von Patienten betroffen sein könnten. Daneben hätten sich die Angreifer auch Zugang zu Informationen wie Informationen wie Geburtsterminen, Adressen und Sozialversicherungsnummern verschafft. Bisher sei allerdings kein Missbrauch der Daten festgestellt worden. Der Angriff sei bereits im Mai vergangenen Jahres passiert, aber erst im Januar entdeckt worden.