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LTE mit 300 MBit/s: Diese Geschwindigkeiten erreichten wir im Praxis-Test

Die Netzbetreiber werben mit LTE-Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s. Wir wollten wissen, wie schnell die Netze wirklich sind. In den vergangenen Wochen waren wir in verschiedenen Regionen unterwegs und haben die LTE-Performance in der Praxis getestet.
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Die Deutsche Telekom bietet sei Anfang vergangener Woche den LTE-basierten Internet-Zugang mit bis zu 300 MBit/s an. Vodafone will seinen Kunden Anfang kommenden Jahres bis zu 225 MBit/s ermöglichen, während Telefónica im o2-Netz bis zu 50 MBit/s anbietet. Im E-Plus-Netz wird derzeit offiziell von einer "ungedrosselten" Leitung gesprochen und speziell für LTE kein Maximalwert genannt.

Datenblätter

Wir wollten wissen, wie schnell die mobilen Internet-Zugänge in der Praxis wirklich sind und waren in den vergangenen Wochen in einigen Regionen Deutschlands unterwegs. Dabei hatten wir das Apple iPhone 6 Plus, das Sony Xperia Z3 Dual und das Nokia Lumia 1020 im Gepäck.

Die Telekom bietet LTE mit bis zu 300 MBit/s an Die Telekom bietet LTE mit bis zu 300 MBit/s an
Foto: Telekom, teltarif.de
Diese Smartphones unterstützen zwar noch nicht den LTE-Cat.-6-Standard. Allerdings fanden unsere Messungen einerseits vor der Freigabe der bis zu 300 MBit/s statt. Zudem wird die höhere Geschwindigkeit nur in einigen Teilen verschiedener Städte und nur in wenigen Tarifen angeboten, so dass wir den Test speziell dieses Datenbeschleunigers auf einen späteren Zeitpunkt verschoben haben.

Deutsche Telekom bietet als erster Netzbetreiber LTE Cat. 6 an

Vor der LTE-Cat.-6-Freischaltung bot die Deutsche Telekom bereits bis zu 150 MBits/s im Downstream an. Diese Geschwindigkeit ist zumindest in der Theorie dort erreichbar, wo das Bonner Telekommunikationsunternehmen sein 4G-Netz auf 1 800 MHz mit einem 20 MHz breiten Träger ausgebaut hat. Das ist vor allem in Städten der Fall, wo nun zusätzlich auch der Bereich um 2 600 MHz eingesetzt wird, um bis zu 300 MBit/s zu erreichen.

In Großstädten haben wir den Maximalwert nicht einmal ansatzweise erreicht. Dabei gilt es zu beachten, dass es sich bei unseren Tests nur um Momentaufnahmen handelt. Andere Nutzer können zu anderen Zeiten oder an anderen Tagen am gleichen Ort völlig andere Erfahrungen machen. Zudem hat sich während unserer Messungen gezeigt, dass die Resultate oft schon bei Ortswechseln von wenigen hundert Metern anders aussehen.

Kleinstädte mit besserer Performance als Metropolen

In Frankfurt am Main kamen wir auf bis zu 75 MBit/s im Downstream und auf 35 MBit/s im Upstream bei Ping-Zeiten um 40 ms. Ähnlich sah das Ergebnis in Berlin aus, wo die Download-Geschwindigkeit bei bis zu 80 MBit/s lag, während wir bei Uploads bis zu 40 MBit/s gemessen haben. Allerdings waren die Ansprechzeiten mit rund 70 ms schlechter als in der Rhein-Main-Metropole. Auch in Köln kamen wir auf rund 80 MBit/s bei Downloads, während im Upstream bis zu 34 MBit/s möglich waren. Die Pingzeiten lagen mit etwa 45 ms auf einem ähnlichen Niveau wie in Frankfurt am Main.

Besonders spannend war das Ergebnis wiederum in Heusenstamm, einer Kleinstadt im Landkreis Offenbach am Main, wo das LTE-Netz der Deutschen Telekom offenbar noch nicht so intensiv genutzt wird wie in den Großstädten, in denen wir Tests durchgeführt haben. So kamen wir hier auf bis zu 132 MBit/s im Downstream und Pingzeiten um 42 ms. Im Upstream erreichten wir ziemlich genau 10 MBit/s, wobei wir beim Test in Heusenstamm nur eine SIM-Karte zur Verfügung hatten, die auf exakt diesen Wert begrenzt ist.

Auf Seite 2 berichten wir über die Erfahrungen, die wir bei der LTE-Nutzung im Vodafone-Netz gemacht haben, das im kommenden Jahr immerhin bis zu 225 MBit/s im Downstream über 4G anbieten will.

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