Highspeed

LTE mit 300 MBit/s: Diese Geschwindigkeiten erreichten wir im Praxis-Test

Die Netzbetreiber werben mit LTE-Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s. Wir wollten wissen, wie schnell die Netze wirklich sind. In den vergangenen Wochen waren wir in verschiedenen Regionen unterwegs und haben die LTE-Performance in der Praxis getestet.
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Telefónica beteiligt sich bislang nicht am "Wettrüsten" um das schnellste LTE-Netz. So bietet o2 derzeit Tarife mit bis zu 50 MBit/s im Downstream an. Das ist deutlich weniger als das, was Telekom und Vodafone offerieren. Zudem gibt es vom Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber bislang keine Absichtsbekundungen bezüglich einer Performance-Erweiterung. Dabei gilt es zu bedenken, dass 50 MBit/s gegenüber den meisten kabelgebundenen Internet-Zugängen in Deutschland durchaus ein stattlicher Wert sind.

Datenblätter

Wie Vodafone hat sich auch o2 zuerst auf den Ausbau des Netzes auf 800 MHz konzentriert, da dem Anbieter keine für LTE freien Frequenzen im Bereich von 1 800 MHz zur Verfügung stehen und die technische Reichweite auf 2 600 MHz stark begrenzt ist. In den Städten verdichtet o2 mittlerweile sein Netz und setzt dafür auch Funkzellen auf 2 600 MHz ein. Dadurch will der Netzbetreiber den schon jetzt spürbaren Performance-Engpässen, bedingt durch die wachsende Anzahl von Nutzern, begegnen. LTE-Tests in allen Netzen und mit verschiedenen Smartphones LTE-Tests in allen Netzen und mit verschiedenen Smartphones
Montage: teltarif.de

Probleme vor allem in Innenstädten

In der Innenstadt von Frankfurt am Main waren die Ergebnisse im o2-Netz dennoch enttäuschend. Auf der Einkaufsmeile Zeil, wo wir im Telekom-Netz je nach Standort zwischen 11 und 55 MBit/s im Downstream zur Verfügung hatten, kamen wir bei o2 nur auf 7 bis 9 MBit/s. Uploads waren wiederum mit bis zu 13 MBit/s möglich, was zeigt, dass das Netz zum Zeitpunkt unserer Messung überlastet war.

In nicht mehr ganz so zentraler Lage im Stadtteil Eckenheim sah es dann schon besser aus. Hier erreichten wir rund 15 bis 16 MBit/s im Downstream, dafür aber nur 7 MBit/s bei Uploads. Gut waren die Pingzeiten mit rund 30 ms.

In Berlin zeigte sich das LTE-Netz von o2 im Umfeld unserer Redaktionsräumlichkeiten ebenfalls nicht von seiner besten Seite. Mehr als 7 bis 8 MBit/s im Downstream und sogar nur knapp 300 kBit/s bei Uploads waren nicht drin. Immerhin waren die Ansprechzeiten mit rund 40 ms akzeptabel. Bei weiteren Messungen in der Bundeshauptstadt erreichten wir immerhin bis zu 19 MBit/s bei Downloads und knapp 2 MBit/s bei Uploads.

Noch etwas mehr Speed stellten wir in Köln fest, wo die Downloadraten bei bis zu 21 MBit/s lagen, während wir bei Uploads auf knapp 7 MBit/s kamen. In der nordrhein-westfälischen Großstadt waren dafür die Ping-Werte mit rund 70 ms deutlich schlechter.

Gesamtbild: Weniger Speed als bei Telekom und Vodafone

Insgesamt betrachtet sind die Übertragungsgeschwindigkeiten im LTE-Netz von o2 deutlich niedriger als in den Netzen von Telekom und Vodafone. Das hängt damit zusammen, dass o2 in Städten - ähnlich wie Vodafone - zuerst eine Basisversorgung auf 800 MHz aufgebaut hat. Nun wird das Netz weiter verdichtet und zusätzlich setzt o2 seinen Frequenzblock auf 2 600 MHz ein, wodurch sich die Situation wieder entspannen dürfte. Auch im in den vergangenen Wochen durchgeführten Test war das Surferlebnis durchaus in Ordnung. Einzig bei Up- und Downloads größerer Dateien, wo es auf die Geschwindigkeit ankommt, waren die Einbußen gegenüber Vodafone und vor allem Telekom deutlich spürbar. Auf der vierten und letzten Seite beleuchten wir noch das LTE-Netz von E-Plus, das erst seit März kommerziell vermarktet wird.

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