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Lufthansa Cargo will Fracht-Buchung per Smartphone anbieten

Wer Fracht per Flugzeug transportieren muss, braucht einen Spediteur - noch. Lufthansa Cargo will Privatkunden die direkte Buchung per Smartphone ermöglichen. So soll beispielsweise das eigene Motorrad schnell in die USA kommen.
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Den Platz im Flieger per Smartphone buchen - auch für Stückgut. Den Platz im Flieger per Smartphone buchen - auch für Stückgut.
Foto: dpa
Die Frachttochter der Lufthansa, Lufthansa Cargo, hofft angesichts der Branchenkrise auf neue Geschäftschancen mit Privatkunden. "Die Frage ist, wie sich unser Geschäftsmodell verändert", sagte der Chef der Lufthansa Cargo, Peter Gerber, am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. In Kürze sollen Lufthansa-Kunden per Smartphone-App auch ein Fracht-Ticket buchen können - um etwa ihr Motorrad für einen Highway-Trip in die USA befördern zu lassen. Bisher muss dafür ein Spediteur zwischengeschaltet werden.

Kooperationen mit Händlern wie Amazon denkbar

Den Platz im Flieger per Smartphone buchen - auch für Stückgut. Den Platz im Flieger per Smartphone buchen - auch für Stückgut.
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Auch vom wachsenden Online-Handel über die Kontinente hinweg will Lufthansa Cargo profitieren und hat dazu Kooperationen mit großen Versandhändlern wie Amazon im Auge. "Da sind wir dran", sagte Gerber. Vor allem die wachsenden Mittelschichten in Indien und China verlangten nach hochwertigen Waren, die zunehmend per Luftfracht an ihren Bestimmungsort gebracht würden. Auch bei Bestellungen in Deutschland auf Amazon kommen einzelne Waren immer wieder aus Logistikzentren in den USA, etwa weil die Ware in Deutschland oder Europa aktuell nicht vorrätig ist.

Zu hohe Kapazitäten drücken die Preise

Im klassischen Luftfrachtgeschäft zeigt die Entwicklung weiter nach unten. Die Durchschnittserlöse seien seit einem Jahr etwa um 15 bis 20 Prozent gesunken, berichtete Gerber. Die Vorteile durch günstigen Treibstoff müsse Lufthansa Cargo komplett an die Geschäftskunden weitergeben. Neben der schwächelnden Nachfrage sieht Gerber das Problem in der Branche selbst: "Es gibt dreimal so viel Kapazität wie Nachfrage."

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