Mangel

Tablet-Mangel in den USA: Kaum Geräte mit Windows 8 verfügbar

Aktuell gerade einmal fünf Geräte im Handel erhältlich
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Tablet-Mangel in den USA: Kaum Geräte mit Windows 8 verfügbar USA: Kaum Windows-8-Tablets verfügbar
Bild: teltarif.de
Nach dem Start von Windows 8 kommt das Geschäft im Tablet-Markt für Microsoft nur schleppend in Schwung. Von den rund einem Dutzend angekün­digten Tablet-Computern mit dem neuen Betriebs­system sind in den USA laut einem Medien­bericht gerade einmal fünf Geräte aktuell verfügbar. Während es eine Reihe von PC-Varianten gebe, seien Tablets mit ARM- oder Intel-Prozessor rar gesät, berichtet die Finanz­agentur Bloomberg. Mit Windows 8 will sich Microsoft die Tür zum boomenden Tablet-Markt weit öffnen. Worin sich die verschie­denen Windows-Versionen unterscheiden, haben wir in einer weiteren Meldung erklärt.

"Es lässt sich kaum eines auftreiben", sagte IDC-Analyst Bob O'Donnell der Agentur. "Selbst wenn du eines kaufen wolltest, wäre es schwierig." Microsofts neues Betriebs­system ist für Tablets optimiert und lässt sich gut mit den Finger auf einem Touch-Display bedienen. Etliche Hersteller statten deshalb auch ihre Laptops mit berüh­rungs­empfind­lichem Bild­schirm aus.

Microsoft bremst PC-Hersteller aus

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Den schleppenden Start hat sich Microsoft dem Bericht zufolge zum Teil selbst eingebrockt. Die PC-Hersteller würden vor allem durch den von Microsoft limitierten Zugang zu den Proto­typen ausgebremst, schreibt das Magazin. Zudem behinderten Intels Probleme bei dessen Energie­manage­ment-Software das Tempo des Markt­starts. Intel habe die Software für die Tablets mit Clover-Trail-Chip einige Wochen vor dem Marktstart noch nicht fertig gehabt, zitiert Bloomberg eine mit der Sache vertraute Person.

Derzeit sind dem Bericht zufolge in den USA neben Microsofts Surface jeweils ein Tablet von Asus und Lenovo mit Windows RT sowie von Samsung und Acer mit Windows 8 erhältlich. Das Acer-Tablet sei aber ebenso wie das Surface ausschließlich über Microsofts eigenen Store [Link entfernt] zu haben. Die Laden­kette will Microsoft ersten Gerüchten zufolge im kommenden Jahr nach Europa erweitern.

Die anfängliche Nachfrage nach Microsofts eigenem Tablet Surface scheine zudem "enttäuschend" und liege unter den Erwartungen, sagte Craig Berger, Analyst bei FBR Capital Markets dem Magazin. Microsoft habe die Verkaufs­zahlen nicht kommentieren wollen, was kein gutes Zeichen sei, sagte Wes Miller von der Beratungs­firma Directions on Microsoft. "Wenn Microsoft ein Geheimnis aus Zahlen macht, heißt das in der Regel etwas." Für Januar hat Microsoft bereits die nächste Version des Surface angekündigt, die mit einem Intel-Prozessor ausgestattet ist und in der Leistung mit einem Laptop gleichauf liegen soll.

Die unterschiedlichen Meinungen des Steve Ballmer

Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte den Verkaufs­start des ersten Tablets von Microsoft vor gut drei Wochen "bescheiden" genannt, ließ dabei allerdings keine genauen Verkaufs­zahlen verlauten. In Deutschland und einigen anderen Ländern kam es aufgrund der verstärkten Nachfrage nach speziellen Modellen des Surface-Tablets allerdings zu erhöhten Liefer­zeiten.

Auch Ballmer revidierte gut eine Woche nach seiner ursprüng­lichen Aussage seine Anmerkung und sprach von einer "fantas­tischen Nachfrage". Er versicherte zudem, mehr Geräte in die Läden bringen zu wollen. Nach Angaben der neuen Windows-Chefin Tami Reller hat Microsoft bislang 40 Millionen Lizenzen von Windows 8 verkauft. Die US-Markt­forscher der NPD Group errechneten vor wenigen Tagen allerdings, dass der Verkauf von Computern und Tablets in den USA um 21 Prozent im Jahres­vergleich abgesackt ist.

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