Gamescom

Microsoft setzt bei Windows Phone 7 auf Mobile Gaming

Zum Auftakt der Gamescom hat Microsoft erste Xbox Live-Spiele vorgestellt
Von Michael Friedrichs / Marie-Anne Winter

Eine neue Ära des mobilen Gaming will Microsoft nach eigenen Angaben mit dem Start seines Smartphone-Betriebssystems Windows Phone 7 und dem hauseigenen Online-Spieledienst Xbox Live einläuten. Zum Auftakt der Spielemesse Gamescom in Köln hat das Unternehmen den ersten Schritt dafür getan und der Öffentlichkeit nicht nur bereits mehr als 60 Spiele für Windows Phone 7 präsentiert, sondern auch gleich ein passendes Spielkonzept mitgeliefert, das auf die ab Herbst in Deutschland verfügbaren Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem zugeschnitten ist.

Die Liste der unterstützten Features ist lang. Neben einem umfangreichen Avatar-Management, Buddy-Listen und einem Achievment-System (Wettkampf-/Rangsystem) stehen Spielern diverse Multiplayer-Modi sowie Messaging-Funktionen zur Verfügung. Über Spotlight werden Gamer unter anderem über Neuigkeiten rund um das Spielgeschehen auf dem Laufenden gehalten. Über Xbox Live können Nutzer zudem kostenlose Testversionen und Demos herunterladen und ausprobieren, bevor sie im Marketplace oder im so genannten Spiele-Hub gekauft werden können. Zudem ist Xbox Live auf Windows Phone 7 mit rund 25 Millionen aktiven Mitgliedern der Xbox 360-Community vernetzt. Bestehende Avatare können so übernommen und weiter genutzt werden. Bildausschnitt Startseite Gamescom 2010 Bildausschnitt Startseite Gamescom 2010
Screenshot: teltarif.de

Zum Start von Windows Phone 7 im Herbst und mit der Verfügbarkeit der ersten Smartphones mit dem mobilen Betriebssystem will Microsoft jedenfalls jede Menge Inhalte bereit stellen. Dafür konnte das Unternehmen namhafte Spielehersteller wie Disney, Capcom, Gameloft, Activision, Namco und THQ für die neue Plattform gewinnen. Auch Microsoft selbst will bis zum Launch bekannte Xbox-Titel wie Halo oder Crackdown auf Windows-Phone-7-Geräte portieren.

Online Games sind Spiele der Zukunft

Passend dazu hat eine aktuelle Studie zu den Games-Trends des Jahres ergeben, dass Online- und Mobile-Games künftig den Spiele-Markt antreiben werden. Die Studie hat der eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft im Vorfeld der gamescom 2010 durchgeführt. Über 63 Prozent der Befragten sehen Online- und mobile Spiele zukünftig vor Boxen-Games (31 Prozent).

Erfolgreich sind Online Games dabei vor allem wegen ihrer Multiplayer-Ausrichtung, finden über drei Viertel der Befragten (77 Prozent). Auch ihre einfache Bedienbarkeit (5 Prozent) und ihre Einbindung in Communities und Portale (45 Prozent) tragen nach Ansicht der Befragten zum Erfolg bei. "Netzwerkbasiertes Spielen über das Internet ist der Bereich der Games-Industrie mit dem größten Potenzial, da gilt es für deutsche Unternehmen die Chancen zu nutzen und den Abstand zur internationalen Dominanz von Spieleentwicklern zu verringern. Bei den entscheidenden Faktoren Community und Online sind deutsche Unternehmen mit ihren Projekten Pioniere", sagt Michael Kuhl, Arbeitskreisleiter Games bei eco und Vice President Gaming Communication & Services bei Turtle Entertainment.

Bei den als Trend des Jahres angekündigten 3D-Games sind sich die Befragten dagegen nicht so sicher: 56 Prozent glauben, dass deren Erfolg ganz von den Spielen abhänge, 32 Prozent meinen, dass die zusätzlichen Investitionen für Hardware vielen zu hoch sein werden. Demnach werden 3D-Spiele auch nicht den Startschuss für 3D-Inhalte im Fernsehen geben: 46 Prozent glauben nicht, dass Spiele dem 3D-TV zum Durchbruch verhelfen. Obwohl Gaming immer beliebter wird, wird es Film und Fernsehen so schnell nicht ablösen. Das denken 38 Prozent der Befragten, während 32 Prozent meinen, dass Spielen Film und Fernsehen in den Schatten stellen werden.

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