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Microsoft stellt sämtliche Arbeiten an Kin-Handys ein

Software-Konzern will sich auf Windows Phone 7 konzentrieren
Von dpa / Marie-Anne Winter

Neues Zeichen für die Probleme von Microsoft im Mobilfunk-Markt: Nur anderthalb Monate nach dem Verkaufsstart ist für die ersten Microsoft-Handys auch schon wieder Schluss. Der Software-Konzern stellt alle weiteren Arbeiten an der Kin-Serie ein. Die beiden Modelle dieser Reihe waren ursprünglich vor allem auf jüngere Menschen und die Nutzung von Online-Netzwerken wie Facebook ausgerichtet. Der Markterfolg scheint jedoch ausgeblieben zu sein.

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Die vorhandenen beiden Modelle Kin One und Kin Two werden noch in den USA abverkauft. Neue Varianten wird es aber nicht mehr geben. Auch der Plan, Kin im Herbst nach Europa zu bringen, ist jetzt hinfällig. Smartphone Kin One Smartphone Kin One
Bild: Microsoft

"Wir haben die Entscheidung getroffen, uns ganz auf Windows Phone 7 zu konzentrieren", teilte Microsoft heute in Redmond mit. Das Team von Kin soll an der Entwicklung des neuen Smartphone-Betriebssystems mitarbeiten, mit dem der Software-Konzern verlorenes Terrain im Telefonmarkt gutmachen will. Microsoft war von Google mit seinem Android-System und Apple mit seinem iPhone OS überholt worden.

Das plötzliche Aus für den Kin ist umso frappierender, da dahinter mehrere Jahre Arbeit und hohe Investitionen stehen. An der Entwicklung hatte maßgeblich das Team des Start-Ups Danger mitgearbeitet, das Microsoft für rund 500 Millionen Dollar gekauft hatte. Das Projekt hatte sich Medienberichten zufolge wegen technischer Probleme immer wieder verzögert. Smartphone Kin Two Smartphone Kin Two
Bild: Microsoft

Mit Kin hatte Microsoft erstmals die Hardware eines Handys selbst in die Hand genommen. Die Smartphones mit ihrer Anbindung an soziale Netzwerke sollten vor allem junge Leute ansprechen. Doch die Rechnung ging offenbar nicht auf. Übers Wochenende hatte bereits der US-amerikanische Exklusivpartner Verizon Wireless die Preise für die Geräte gesenkt. Das werteten Beobachter als Zeichen, dass sich die Kin-Handys nicht verkaufen.

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