Zukunft

Microsoft-Manager: Keine Pläne für Windows Phone 7.9

Ausweitung des Windows-Phone-8-Angebots nach unten
Aus Barcelona berichtet Ralf Trautmann

Greg Sullivan, Senior Product Manager der Windows Phone Devision Greg Sullivan, Senior Product Manager der Windows Phone Devision
Bild: teltarif.de
Am Rande des Mobile World Congress hatte teltarif.de die Gelegen­heit zu einem Gespräch mit Greg Sullivan, Senior Product Manager der Windows Phone Devision, zur Zukunft des Smart­phone-Betriebs­systems. So liegt der Fokus bei Windows Phone 8 aktuell nicht zuletzt auf einer Ausweitung in günstigere Preis­klassen unter anderem für Märkte, in denen die Kaufkraft nicht besonders hoch ist - das heute vorgestellte Nokia 520 ist eines dieser Modelle. Auf Geräten zum Beispiel für Afrika finden sich dann spezielle An­wendungen, die den Bedürf­nissen der dortigen Bevölkerung entsprechen sollen. Und im Low-End-Bereich sei noch mehr möglich: Zwar hätten alle aktuellen Windows-Phone-8-Modelle eine Kamera, aber theoretisch ließen die Spezifikationen auch den Bau von Geräten ohne eine solche zu - was die Kosten weiter drücken könnte.

Zu generellen (Weiter-)Entwicklungen hielt sich Sullivan bedeckt - so zum Beispiel zu möglichen neuen Windows Phones von weiteren Herstellern oder neuen Modellen wie dem gerüchteweise erwarteten Lumia 1000. Auch ob schon Vier-Kern-Modelle in Planung seien, blieb ebenfalls offen: Theoretisch würden bis zu 64-Kerne unterstützt, aktuell sei aber die Performance der Zwei-Kern-Systeme ausreichend - aber die Entwicklung werde weitergehen.

Der schwere Kampf um Marktanteile

Greg Sullivan, Senior Product Manager der Windows Phone Devision Greg Sullivan, Senior Product Manager der Windows Phone Devision
Bild: teltarif.de
In puncto Marktanteile tut sich Windows Phone im Vergleich zur großen Konkurrenz nach wie vor schwer - trotzdem glaubt Sullivan an den Erfolg: Windows Phone werde sich nicht zuletzt dank des Geräte-übergreifenden Ökosystems weiter durchsetzen. Smartphone, Tablet, PC, XBox etc. ließen sich einheitlich bedienen und in puncto Dienste nahtlos verknüpfen - dies sei ein echter Mehrwert gegenüber anderen Systemen. Zudem biete Windows Phone eine durchgehend konsistente Bedienung, die es zum Beispiel bei Android (angesichts z.B. der unterschied­lichen Nutzeroberflächen) nicht gebe.

Eine steigende Nachfrage nach Windows Phones zeige sich generell, mit einzelnen heraus­stechenden Märkten, Interessenten an einem neuen Smartphones fragten zunehmend auch aktiv nach dem Microsoft-System.

Noch nicht (ganz) tot: Windows Mobile

Statistiken weisen den Marktanteil der Microsoft-Systeme gerne im Block aus - und je nach Erhebung findet auch das längst aus den Regalen verschwundene Windows Mobile einen nicht uner­heblichen Marktanteil. Aber warum? Sullivan klärte auf: Auch wenn hierzulande von dem Microsoft-Altsystem nichts mehr zu sehen ist, ist dies weltweit zum Teil durchaus anders. In Regionen, in denen Windows Phone in der 7er- oder 8er-Varianten nicht verfügbar ist, steht Windows Mobile nach wie vor zur Verfügung. Doch irgendwann wird auch dies ein Ende haben - genau wie Windows Phone 7: Pläne für ein weiteres Update, also quasi ein Windows Phone 7.9, gebe es indes nicht. Es ist also davon auszugehen, dass die Plattform langsam komplett von Windows Phone 8 abgelöst wird.

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