Rekordumsatz mit Online-Videotheken und Video-on-Demand erwartet
Netflix und Co. treiben Umsätze für Online-Videotheken hoch
Screenshot: teltarif.de via Netflix
Die Deutschen sagen dem klassischen linearen Fernsehen zunehmend Adieu. Video-on-Demand-Portale und
Online-Videotheken boomen und brechen alle Umsatzrekorde. Der Erlös mit Video-on-Demand-Angeboten (VoD)
in Deutschland steigt im Jahr 2015 auf voraussichtlich 458 Millionen Euro - das wäre ein Plus von
42 Prozent. Im Vorjahr lag der entsprechende Umsatz in Portalen wie iTunes, Watchever oder Maxdome
noch bei 322 Millionen Euro. Das gab der Branchenverband Bitkom bekannt. Die Angaben zum Video-on-Demand-Markt
in Deutschland basieren auf Daten des Marktforschungsinstituts IHS Screen Digest. Die Angaben zur Nutzung
von VoD-Portalen basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris
Umfrageforschung durchgeführt hat. Befragt wurden 1 004 Personen ab 14 Jahren, davon 777 Internetnutzer.
Netflix hat den Markt belebt
Netflix und Co. treiben Umsätze für Online-Videotheken hoch
Screenshot: teltarif.de via Netflix
Zum Boom beitragen werden in erster Linie TV-Serien, wie es sie beim im
vergangenen Jahr in Deutschland gestarteten Anbieter Netflix gibt. Mit diesen würden in Online-Videotheken
in diesem Jahr voraussichtlich 243 Millionen Euro umgesetzt, besagt die Studie. Ein ähnlich hoher Umsatz
wird für Filme als On-Demand-Angebot erwartet: 215 Millionen Euro für 2015. Laut einer Umfrage des Bitkom
nutzt bereits jeder Fünfte (19 Prozent) in Deutschland On-Demand-Portale für Serien und Spielfilme. Das
entspricht gut 13 Millionen Bundesbürgern.
Mehr Smart-TV-Nutzer
Einer der großen Vorteile von Online-Videoportalen ist die Verfügbarkeit auf allen möglichen Endgeräten und Plattformen. Die Filme können klassisch auf PC, Net- oder Notebook angeschaut werden oder auf Smartphones oder Tablets. Hauptsächlich tragen jedoch Smart-TV-Geräte zum Boom von Video-on-Demand bei. Viele Deutsche verbinden ihr Fernsehgerät mit dem Internet und haben somit Zugriff auf Videoportale wie Maxdome oder Netflix. 45,4 Prozent der Bevölkerung schaut inzwischen Fernsehen über das Internet. Bei 21,6 Prozent findet die Videonutzung bereits an einem Smart-TV statt. Grundvoraussetzung ist ein Breitband-Internetanschluss, idealerweise mit mindestens 16 MBit/s, für Filme in hochauflösender HD-Qualität sind mindestens 25 MBit/s empfehlenswert.
"Durch das Internet werden Zuschauer immer mehr zum eigenen Programmdirektor", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder zur Studie. Das große Wachstum im VoD-Markt zeige, wie Verbraucher künftig Filme und Serien schauen wollen. "Das Fernsehen der Zukunft ist unabhängig von festen Einschaltzeiten oder TV-Kanälen mobil im Web abrufbar", so Rohleder.