Hoffnung

Nokia kämpft für Windows Phone und um die eigene Zukunft

Achtungserfolge des Lumia 900 auf dem US-Markt machen Mut
Von Steffen Herget

Hoffnungsträger Nokia Lumia 900 Hoffnungsträger Nokia Lumia 900
Bild: Nokia
Die Tatsache, dass der finnische Handy-Riese Nokia in unruhige Fahrwasser geraten ist, ist sattsam bekannt und vor allem durch die jüngsten Geschäftszahlen belegt. Nokia setzt jedoch weiterhin voll auf den eingeschlagenen Weg, und mittlerweile stellen sich zumindest auf dem US-Markt erste Achtungserfolge ein. Zwar sind die Verkaufszahlen noch immer weit davon entfernt, dem Apple iPhone oder der Masse an Android-Smartphones Konkurrenz machen zu können, sie übertreffen aber doch die Erwartungen der Provider und Analysten. Zunächst gab es bei der Markteinführung Probleme, etwa einen Fehler in der Firmware, der eine Internet-Verbindung unmöglich machte. Nokia reagierte, behob das Problem und entschädigte die ersten Käufer mit 100 US-Dollar. Laut einem Bericht des Handelsblatt (Printausgabe) sieht Analyst Jamie Towsend von Town Hall Investment Research das Nokia Lumia 900 auf einem guten Weg, im zweiten Quartal werde es sich in den USA über eine Millionen Mal verkaufen. Das liege über den Erwartungen von AT&T und einschlägigen Wirtschaftsfachleuten. Die Allianz von Nokia und Microsoft "zeigt erste Anzeichen von Erfolg", wie Townsend sagt.

Nokia Lumia 900

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Bild: Nokia
Damit das zarte Pflänzchen der Hoffnung, Windows Phone doch noch zu einem handfesten Erfolg werden zu lassen, weiter wachsen kann, setzen die Beteiligten vor allem auf das im Herbst erwartete Windows Phone 8 und die Kombination mit dem ebenfalls neuen und ähnlich gestalteten Windows 8. "Windows 8 auf dem PC und Windows Phone 8 gemeinsam werden die Sichtbarkeit im ganzen Markt deutlich erhöhen", so ein nicht genannter Microsoft-Manager im Handelsblatt. Ein Schlüssel zum Erfolg sollen auch die Apps werden, und hier hat Windows Phone tatsächlich ordentlich aufgeholt: "Als wir unsere Kooperation gestartet haben, waren es 6 000 Apps, jetzt sind es über 80 000", so Chris Weber, US-Chef von Nokia. Die Finnen versuchen sich vor allem mit eigens für die Lumia-Handys programmierten Anwendungen zu Nokia Drive, Mix Radio oder Nokia Transit. Nokia sieht sich demnach gut gerüstet, um mit langem Atem doch noch zum Erfolg zu kommen.

Apple-Gründer Steve Wozniak: "Besser als Android und iPhone."

Ein schönes Feedback erhielten Nokia und Microsoft von Apple-Mitgründer Steve Wozniak. Dieser lobte kürzlich das Betriebssystem sowie das aktuelle Top-Modell in einem Interview [Link entfernt] in den höchsten Tönen. "Wenn es nach dem Aussehen und der Schönheit geht, bevorzuge ich Windows Phone in jedem Fall vor Android. Ich bin bei jedem Screen fast schockiert - die Apps sehen so viel besser aus als bei Android und auf dem iPhone." Zum Lumia 900 sagt Wozniak: "Ich mag das Gerät wirklich und werde es immer dabeihaben." Auf Twitter hatte die bärtige IT-Ikone bereits vorher verkündet: "Lasse das Frühstück ausfallen, gehe zum Laden und versuche, ein Lumia 900 zu bekommen." Bleibt für Nokia und Microsoft zu hoffen, dass sich solcher Enthusiasmus auch auf die Masse der Käufer überträgt.

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