Nokia X20 im Test: Gutes 5G-Handy mit Mittelmaß-Kamera
HMD Global läutet mit dem Nokia X20 den Start seiner Smartphone-Neuausrichtung ein. Für eine UVP von 399 Euro erhalten Käufer ein Mobilgerät, bei dem vor allem die Nachhaltigkeit im Fokus steht. Drei Jahre sollen Anwender das neueste Android, Sicherheitspatches und Garantieanspruch haben.
Ein zukunftssicheres Smartphone ist das Nokia X20 dank 5G auch in puncto Konnektivität. Ein hochauflösendes 6,67-Zoll-Display (Full HD+) und eine Quad-Kamera samt 64-MP-Weitwinkel-Modul wirken vielversprechend. Ob das Gesamtpaket des Handys stimmt, lesen Sie in unserem Test.
Design, Display und Handling
Nokia X20 im Test
Bild: Andre Reinhardt
Das Nokia X20 kommt mit Kamera-Loch oben in der Mitte daher. Der 6,67 Zoll messende IPS-LC-Bildschirm erstreckt sich über knapp 80 Prozent der Front. Entsprechend sind die Displayränder wahrnehmbar, aber nicht störend. Ab Werk wirkt das Display etwas zu kühl kalibriert, wir empfehlen in den Einstellungen den Weißabgleich einen Tacken weiter nach links zu regeln, wodurch eine wärmere und homogenere Darstellung erfolgt.
Zwar besitzt die Anzeige recht stabile Blickwinkel, die maximale Helligkeit von 433 cd/m² könnte aber höher sein. Bei starkem Sonnenlicht wird das Ablesen etwas erschwert. Die Bildwiederholrate beträgt 60 Hz.
Hülle und OVP des Nokia X20
Bild: Andre Reinhardt
Ein aus Kunststoff bestehendes Unibodygehäuse bestimmt die Haptik des Nokia X20. Durch die matte weiche Rückseite liegt das Smartphone rutschfest in der Hand. Außerdem gibt es auch bei festerem Anpacken kein Knarzen. Fingerabdrücke sind hinten auf dem Mobilgerät mit der Zeit sichtbar, der Putzaufwand hält sich jedoch im Rahmen.
Das mitgelieferte zu 100 Prozent recyclebare Case ist robust konstruiert. Die Farbgestaltung gleicht einem Getreide-Joghurt, was nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte. Im Austausch gegen besagte Hülle und der ab Werk angebrachten Displayschutzfolie verzichtet HMD Global auf ein mitgeliefertes Netzteil.
Performance und Akku
Rückseite des Nokia X20
Bild: Andre Reinhardt
HMD Global setzt beim Nokia X20 auf das SoC Qualcomm Snapdragon 480 5G. Trotz der „4“ am Anfang, welche die untere Mittelklasse definiert, schlägt sich der Chipsatz mit über 326 000 Punkten in AnTuTu-Benchmark wacker. Auch im Alltag geht die Arbeitsleistung in Ordnung, wenngleich es gelegentlich geringes Ruckeln beim Verlassen einer App gibt.
Im Labortest schnitt die Akku-Leistung des Telefons gut ab. Im Alltag kamen wir auf mehr als drei Tage Standby bei 90 Prozent Displayhelligkeit sowie 4 Stunden 15 Minuten eingeschaltetem Bildschirm. Der 4470-mAh-Akku lädt mit 18 W.
Telefonie und Sound
Lautsprecher des Nokia X20
Bild: Andre Reinhardt
Gespräche können mit dem Nokia X20 über das Mobilfunknetz inklusive VoLTE oder über das heimische WLAN via Wi-Fi-Calling stattfinden. Von der Übertragungsqualität waren wir angetan. Unser Gegenüber verstand uns stets klar und laut und auch wir vernahmen unseren Gesprächspartner tadellos.
Multimedia-Fans dürften zunächst skeptisch aufgrund des Mono-Lautsprechers sein. Allerdings verrichtet diese kleine Box einen guten Job. Ob Musik, Videos oder Spiele, wir erhielten in allen Bereichen ein zufriedenstellendes Hörerlebnis. Ein wenig Verzerren bei den höheren Lautstärkestufen ist zwar wahrnehmbar, allgemein gibt es aber saubere Töne.
Software
Auf dem Nokia X20 ist ab Werk vorinstalliert. Laut HMD Global erreichen auch noch Android 12, Android 13 und Android 14 das Mittelklasse-Smartphone. Bei der Geschwindigkeit des monatlichen Sicherheitspatches könnten die Finnen noch eine Schippe drauflegen. Wir bekamen das Testgerät mit dem März-Patch, kurz vor dem Verfassen des Berichts traf ein Update auf die April-Variante ein. Drei Jahre OS-Upgrades, Sicherheitspatches und Garantie sind grundsätzlich löblich, das gibt es nicht allzu oft im Android-Sektor.
Das pure Android gefällt, lediglich Netflix, Amazon und die hauseigene My-Phone-App sind zusätzlich installiert. Während sich Netflix und Amazon entfernen lassen, ist die My-Phone-Anwendung fest verankert.
Auf der nächsten Seite testen wir die Kameras. Außerdem lesen Sie das Fazit.