Netzausbau

o2 will Richtfunk zum Ausbau-Turbo für 5G machen

o2 will seine 5G-Basis­sta­tionen vor allem in länd­lichen Regionen teil­weise auch mit Richt­funk­stre­cken an das Kern­netz anbinden.
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o2 bindet 5G-Sender per Richtfunk an o2 bindet 5G-Sender per Richtfunk an
Foto: Telefónica
Das 5G-Mobil­funk­netz bietet hohe Internet-Über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten und kurze Latenz­zeiten. Um diese Vorteile gegen­über den bishe­rigen Mobil­funk-Tech­nolo­gien voll auszu­spielen, kommt es nicht nur auf die Sende­masten an, sondern vor allem auch auf das Trans­port­netz. Dieses leitet die Daten­pakete von der Basis­sta­tion ins Kern­netz des jewei­ligen Provi­ders weiter.

"Bisher versprach allein Glas­faser im Trans­port­netz die Geschwin­dig­keit zu liefern, damit o2-Privat- und Geschäfts­kunden alle Vorteile von 5G genießen können", so die Telefónica-Pres­sestelle. Jetzt bindet der in München ansäs­sige Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zern seine 5G-Mobil­funk­sta­tionen ergän­zend dort über hoch­kapa­zitive Richt­funk­sys­teme an, wo in abseh­barer Zeit keine Glas­faser­infra­struktur zur Verfü­gung stehen wird.

"Mit der Verschie­bung der bisher geltenden, physi­kali­schen Grenzen für Richt­funk­sys­teme und aufgrund der hohen Flexi­bilität sowie der Kosten- und Zeit­ersparnis unter­stützt die Richt­funk­lösung so das Ziel eines schnellen 5G-Netz­aus­baus. Das Ziel: Ende 2025 soll das o2-Netz die ganze Bevöl­kerung Deutsch­lands mit dem neuen Mobil­funk­stan­dard versorgen", so die Telefónica-Pres­sestelle.

Glas­faser bleibt wich­tigste Tech­nologie für die Anbin­dung

o2 bindet 5G-Sender per Richtfunk an o2 bindet 5G-Sender per Richtfunk an
Foto: Telefónica
Primär will Telefónica auf die Glas­faser zur Anbin­dung von LTE- und 5G-Basis­sta­tionen nutzen. Für den Richt­funk seien aber tech­nolo­gische Fort­schritte hinsicht­lich der Geschwin­dig­keit und Kapa­zität gelungen. So unter­stützten Richt­funk­lösungen inzwi­schen Band­breiten von mehreren Gigabit pro Sekunde.

Eine zuver­läs­sige Über­tra­gung der Mobil­funk­signale von Basis­sta­tionen an ein Kern­netz nahezu in Echt­zeit, wie sie der Mobil­funk­stan­dard 5G unter anderem für sehr breit­ban­dige Anwen­dungen verlangt, sei auch per Richt­funk möglich. Insbe­son­dere im länd­lichen Raum will Telefónica daher beim Ausbau des neuen Netz­stan­dards neben der Glas­faser orts­abhängig verstärkt hoch­kapa­zitiven 80-GHz-Richt­funk einsetzen.

Der auch als das E-Band bezeich­nete 80-GHz-Bereich soll zu einem wich­tigen Baustein der Telefónica-Netz­infra­struktur werden. Abzu­warten bleibt, wie gut das in der Praxis funk­tio­niert. Insbe­son­dere bei schlechten Wetter­bedin­gungen wie starkem Regen oder Schnee­fall kann es auf solchen, sehr hohen Frequenzen zu Einbußen bei der Über­tra­gungs­qua­lität kommen.

Wie bereits berichtet hat Telefónica nach einer Konzen­tra­tion auf größere Städte damit begonnen, sein 5G-Netz auch in die Fläche auszu­bauen.

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